Die Tat ist grausig und spricht die Sprache der Taliban: In der pakistanischen Grenzregion zu Afghanistan werden offenbar pakistanischen Soldaten die Köpfe abgeschnitten. Dabei handelt es sich laut Taliban um einen Racheakt. Auch in Afghanistan kommt es bei Anschlägen, zu denen sich die Taliban bekennen, zu vielen Toten und noch mehr Verletzten.
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© dpaPakistanische Soldaten werden immer wieder von ausländischen Terroristen angegriffen.
Pakistanische Taliban haben eine Videoaufnahme mit den Leichen von angeblich entführten pakistanischen Soldaten veröffentlicht. Tatsächlich würden seit Dienstag 15 Soldaten nach Kämpfen in der Grenzregion zu Afghanistan vermisst, sagte ein hochrangiger Armeeangehöriger der Nachrichtenagentur AFP. Das Video zeigt zwölf abgetrennte Köpfe, außerdem Ausweise, Bankkarten und Tarnfarbenhelme. Die Armee bestätigte bisher nicht, ob es sich bei den im Video gezeigten Opfer um die vermissten Soldaten handelte.

In dem Video, das AFP von einem Sprecher der Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) übersendet wurde, erklärt ein Kommandeur in Stammeskleidung, es handele sich um einen Racheakt für die 31 Taliban-Kämpfer, die am Montag im halbautonomen Stammesgebiet von Bajaur getötet worden waren. Neben den zwölf Enthaupteten seien weitere Soldaten der Regierungsarmee getötet worden, sagt der Kommandeur. Er ist auf dem Video von bewaffneten Männern umgeben. Einer schwingt eine große Axt.

In der nordwestlich gelegenen Stadt Peshawar wurden am Freitag bei der Explosion einer Autobombe mindestens zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt. Ob die Explosion in einer Garage des südlichen Vorortes Matni zu diesem Zeitpunkt beabsichtigt war, war zunächst unklar, wie die Behörden mitteilten. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Zuletzt hatten die Taliban in der Region vermehrt ähnliche Taten verübt.

Angriffe auch in Afghanistan

Auch im benachbarten Afghanistan schlugen die Taliban offenbar zu. In der Nähe eines Nato-Stützpunktes wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Weitere 59 Menschen seien bei den Explosionen in Sajedabad in der zentralafghanischen Provinz Wardak verletzt worden, teilten die Behörden dort mit. Die Taliban bekannten sich zu den Anschlägen. Später starben zwei US-Soldaten in der Provinz Ghazni, als sie von Aufständischen angegriffen wurden, wie die Nato mitteilte.

Derweil bestätigte die Nato am Samstag den Tod des saudischen Al-Kaida-Mitgliedes Abu Walid, auch bekannt als Amru Mastur al-Ghamrawi, am 3. August in der Provinz Kunar. Der Sprengstoffexperte sei an zahlreichen Anschlägen auf Afghanen und die internationalen Truppen beteiligt gewesen, hieß es.

Nach einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Zahl der Toten in diesem Jahr in Afghanistan gestiegen. So sollen in den ersten sechs Monaten mindestens 1145 Zivilisten getötet und 1954 verletzt worden sein. Für 80 Prozent der Todesfälle sind demnach die Rebellen verantwortlich.

Quelle: n-tv.de, dpa