Worley
© Screenshot YouTubeDer Pastor Charles L. Worley von der Providence Road Baptist Church in Maiden, North Carolina, hat mit seiner Hasspredigt gegen Homosexuelle landesweit heftige Proteste ausgelöst
Ein Pastor hat in Amerika über Nacht fragwürdige Berühmtheit erlangt: Vor seiner Gemeinde verkündete er, dass Homosexuelle hinter einen elektrischen Zaun verbannt werden sollten. Die Hasspredigt landete auf YouTube und löste einen landesweiten Skandal aus.

„Die Bibel ist dagegen, Gott ist dagegen, ich bin dagegen und wenn ihr vernünftige Leute seid, seid ihr auch dagegen“, redete sich Pastor Charles L. Worley am Sonntag vor seiner Gemeinde in North Carolina in Rage. Anlass war Barack Obamas Bekenntnis zu gleichgeschlechtlichen Ehen. Der US-Präsident hatte sich dafür ausgesprochen, dass Schwule und Lesben in Amerika heiraten dürfen.

„Ich habe einen Weg gefunden, wie wir all die Lesben und Schwulen loswerden können, aber es würde nicht durch den Kongress gehen“, erklärt Worley während des Gottesdienstes. Sein perfider Plan: „Baut einen großen, riesigen Zaun - 100 oder 150 Meilen lang - steckt alle Lesben da rein und fliegt gelegentlich drüber, um etwas Essen fallen zu lassen. Macht dasselbe mit den Schwulen. Und setzt die Zäune unter Strom, so dass sie da nicht raus können. Und wisst ihr was, in ein paar Jahren werden sie alle aussterben, weil sie sich nicht vermehren können.“ Von seinem Publikum sind immer wieder zustimmende Rufe zu hören. Und der Pastor setzt noch einen drauf: „Jemand hat mich gefragt, wen ich wählen werde. Ich sage euch was, ich werde nicht für einen Baby-Mörder und Homo-Liebhaber stimmen.“ Er meint Obama und versichert seiner Gemeinde noch einmal, dass er jedes Wort so meint, wie er es eben gesagt hat.

Blogs, Zeitungen und TV-Sender berichteten landesweit über das Video

Die Messe wurde am Montag bei YouTube hochgeladen und seit dem über 412 000 Mal geklickt. Innerhalb von nur 24 Stunden hat das Video für einen landesweiten Skandal gesorgt. Der Inhalt wurde über Blogs, Zeitungen und TV-Sendern im ganzen Land verbreitet und sorgte für heftige Reaktionen, berichtet die Los Angeles Times in ihrer Onlineausgabe. Bei der New York Daily News und der Huffingten Post soll der Artikel zu den bestgeklickten des Tages gehört haben.


Die Website der Kirche ist unterdessen zusammengebrochen, die Telefone sind völlig überlastet, berichtet die L.A. Times weiter. Aufgebrachte Gegner haben via Facebook zu einer Protestaktion vor dem Gotteshaus aufgerufen. Sogar bei Twitter wird der Pastor gnadenlos beschimpft. Unter dem YouTube-Video wurde dem vorgebeugt, indem die Kommentarfunktion abgeschaltet wurde.

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