Die rechtsextreme Gruppierung Pro Deutschland will das Schmähvideo über den Propheten Mohammed in Berlin vorführen. Innenminister Friedrich will das verhindern.

Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat angekündigt, "mit allen rechtlich zulässigen Mitteln" gegen die geplante Vorführung des islamfeindlichen Films Die Unschuld der Muslime in Deutschland vorzugehen.

Im Spiegel kritisiert Friedrich die Veröffentlichung eines Werbetrailers für den Film auf der Website der rechten Gruppierung "Pro Deutschland". Derartige Organisationen wollten die Islamisten in Deutschland provozieren und gössen damit "grob fahrlässig Öl ins Feuer", sagte der Innenminister.

"Pro Deutschland"-Chef Manfred Rouhs beharrt darauf, er wolle de numstrittenen Film in voller Länge in Berlin zeigen. Dabei gehe es der Gruppierung "um die Kunst- und Meinungsfreiheit", sagte Rouhs demSpiegel.

Seit Dienstag gibt es in zahlreichen muslimischen Ländern gewalttätige Proteste gegen den islamfeindlichen Film. Bei einem Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi am Dienstag starben der US-Botschafter und drei Mitarbeiter sowie mehrere libysche Sicherheitsleute. Am Freitag wurden bei Protesten in Ägypten, Tunesien, dem Libanon und dem Sudan sowie weiteren Ländern mehrere Menschen getötet. Auch die deutsche Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurde angegriffen und angezündet.

Nach einem Bericht des Spiegels, war der Angriff auf die deutsche Botschaft auch eine Reaktion auf eine Demonstration von Pro Deutschland in Berlin, bei der am 18. August in Berlin Karikaturen des Propheten vor drei Moscheen gezeigt worden waren. Mehrere radikale Vorbeter in Khartum hatten demnach in ihren Predigten auf die Demonstration sowie auf die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts hingewiesen, das Zeigen der Mohammed-Karikaturen zu erlauben.

AFP