Bewaffnete Islamisten haben sich schwere Gefechte mit ägyptischen Einsatzkräften auf der Sinai-Halbinsel geliefert. Der Angriff war offenbar ein Vergeltungsakt.
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© STR/getty imagesDemonstranten mit einer Al-Kaida-Flagge an einem ägyptischen Grenzposten auf der Sinai-Halbinsel
In Ägypten haben Bewaffnete das Hauptquartier der Sicherheitskräfte im Nord-Sinai mit schweren Waffen angegriffen. Augenzeugen berichteten, dass sich Angreifer und Sicherheitskräfte mehr als eine Stunde lang beschossen. Neben Raketen setzten die Angreifer demnach auch automatische Gewehre und Mörsergranaten ein. Ersten Angaben zufolge wurden mehrere Menschen verletzt.

Die Aufständischen hätten sich zunächst in einer Schule in Scheik Sweid verschanzt und Kinder als Geiseln genommen. Später seien die ägyptischen Sicherheitskräfte zum Gegenangriff übergegangen und die Islamisten seien alleine geflohen, hieß es. Unklar blieb zunächst, ob die Kämpfe zurzeit immer noch anhalten oder bereits vorüber sind.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen wurde bekannt, dass es sich bei den Angriffen offenbar um einen Racheakt für die Militäraktionen Ägyptens gegen militante Islamisten in der vergangenen Woche gehandelt habe.

Im August hatte das ägyptische Militär eine Offensive gegen militante Einheiten gestartet, die sich in dem oft schwer zugänglichen Terrain des Sinai verstecken. Grund war ein Angriff auf ein ägyptisches Militärlager nahe der Grenzstadt Rafah, bei dem 16 Soldaten erschossen worden waren.

Bei den Militäreinsätzen wurden inzwischen mehr als 30 militante Kämpfer getötet. Seit dem Sturz des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Februar 2011 haben die Anschläge auf der Halbinsel deutlich zugenommen.

Laut einem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel aus dem Jahr 1979 ist die Präsenz der ägyptischen Sicherheitskräfte auf der vor allem von Beduinen besiedelten Sinai-Insel beschränkt.

dpa/AFP