Bei dem heutigen Munitionsunglück auf einem Bahnhof am Südural sind nach Angaben des russischen Militärs insgesamt mehr als 4000 Tonnen abgeschriebene Geschosse, Bomben und Raketen in die Luft geflogen. Opfer gibt es nach vorläufigen Angaben keine.
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Wie das Ermittlungskomitee unter Verweis auf das Militär mitteilte, explodierten fast 1400 Tonnen 100mm-Geschosse sowie 400 Tonnen Fliegerbomben und 2300 Tonnen Munition für Mehrfach-Raketenwerfer. Das Unglück habe sich ereignet, als die zur Entsorgung bestimmte Munition aus den Waggons ausgeladen worden sei. Die Ermittler sollen die genaue Ursache klären.

Die Munition explodierte auf dem Bahnhof Dongus rund 30 Kilometer südlich der Ural-Stadt Orenburg. Nach Erkenntnissen des Zivilschutzministeriums hatte ein Brand die Explosion ausgelöst. Eine weiße Rauchsäule war weithin zu sehen. Anliegende Ortschaften mussten evakuiert werden. Der Bahn- und Autoverkehr wurden vorübergehend eingestellt. Der Gouverneur des Gebietes Orenburg, Juri Berg, teilte via Twitter mit, dass die Situation unter Kontrolle sei.

Munitionsunglücke in Russland sind keine Seltenheit. Im August vergangenen Jahres waren auf dem Schießplatz Aschuluk im südlichen Gebiet Astrachan Raketen für den Mehrfachraketenwerfer des Typs Grad explodiert. Acht Soldaten waren dabei gestorben, zehn weitere waren verletzt worden.

Zweieinhalb Monate davor war es in einem Munitionslager nahe der Ortschaft Pugatschowo in Udmurtien zu einem Brand gekommen. Ein Soldat war ums Leben gekommen, rund zehn weitere Menschen hatten Verletzungen erlitten. Aus den umliegenden Siedlungen mussten 28 000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Am 2. Mai starben bei einem Munitionsunglück auf dem größten russischen Artillerie-Schießgelände Mulino im Gebiet Nischni Nowgorod sechs Soldaten. Vier weitere wurden verletzt.