Russland - Die Nato sieht Russland, China und den Iran als gefährlichste Gegner auf dem Gebiet der Informationssicherheit an, schreibt heute die Zeitung Kommersant unter Berufung auf Quellen im Hauptquartier der Nordatlantikallianz.
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Nach Angaben der Zeitung plant die Allianz von 13. bis 16. November eine groß angelegte Militärübung, bei der als fiktiver Aggressor ein „afrikanisches Land“ auftritt, das es auf einen Konflikt mit der Nato hat ankommen lassen.

„Obwohl es sich im Szenario um ein afrikanisches Land handelt, räumen Nato-Vertreter in Privatgesprächen ein: In Wirklichkeit halten sie Russland, China und den Iran für die potentiellen Haupt-Cyber-Aggressoren“, so das Blatt.

Bei der Übung setzen Hacker des mit der Allianz in Konflikt stehenden Staates mithilfe eines Computervirus die Bordeinrichtungen eines Nato-Militärflugzeuges außer Betrieb, das im Ergebnis auf dem ungarischen Territorium abstürzt. Gleichzeitig unternehmen die Hacker eine Reihe von massiven Angriffen auf Objekte der Infrastruktur Estlands.

Auch das russische Verteidigungsministerium hat sich laut dem Kommersant der Informationssicherheit angenommen. Nach einer diesbezüglichen staatlichen Ausschreibung sollen ein Jahr lang Cyber-Forschungen angestellt werden, um diese im Anschluss zu erproben. Die besten Projekte können mit großzügiger Finanzierung rechnen, hieß es.

„Die Militärämter anderer Länder arbeiten daran, und wir dürfen nicht zurückbleiben“, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Zeitung mit. Ihm zufolge beschäftigt sich das Ministerium seit Januar aktiv mit dieser Frage, nachdem der Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Nikolai Makarow, gewarnt hatte, Russland müsse auf Kriege im Cyberspace gefasst sein.