MOSKAU. Das russische Innenministerium hat nach eigenen Angaben das landesweit größte Netzwerk zur Herstellung von gefälschten Banknoten, darunter von Euro-Scheinen, ausgehoben.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des Ministeriums ist in Russland zum ersten Mal die Fälschung von Geldzeichen der Europäischen Union unterbunden worden. Die Euro-Blüten seien faktisch in allen Föderationsbezirken Russlands sowie in Weißrussland und in der Ukraine in Umlauf gewesen. Ein Teil der daraus gewonnenen Geldmittel soll für die Finanzierung von extremistischen Organisationen im Nordkaukasus verwendet worden sein.

Die Geldfälscher-Bande war schon im Oktober 2011 in das Blickfeld der Polizei geraten. Als die notwendigen Belege und Beweise gesammelt waren, wurde ein Untersuchungsverfahren eingeleitet.

Die erste Etappe der Operation wurde von Juli bis Dezember dieses Jahres in der russischen Nordkaukasus-Republik Dagestan durchgeführt. Bei dem Versuch, Falschgeld mit einem Nominalwert von mehr als 3,5 Millionen Rubel (rund 87 000 Euro) in Umlauf zu bringen, wurden fünf aktive Mitglieder der Gruppe festgenommen. Bei den darauffolgenden Durchsuchungen wurden bei den mutmaßlichen Geldfälschern Druckmaschinen und Vorformen für Banknoten, falsche Dollar-Scheine, 500 000 Rubel sowie Schusswaffen sichergestellt.

In der zweiten Etappe der Operation, die in der Moskauer Region stattfand, wurden bei einem „Kontrollkauf“ von 100 gefälschten Banknoten mit einem Nennwert von 5000 Rubel ein gebürtiger Armenier und ein Dagestaner festgenommen. Nach Angaben des Innenministeriums sollten die in Dagestan hergestellten gefälschten Banknoten in verschiedenen Regionen Russlands abgesetzt werden.