Es war 22.15 Uhr, als viele Menschen den Blick plötzlich nicht mehr vom Himmel lassen konnten. Dort zog ein Feuerball seine Bahn, manche Beobachter berichten von einer Explosion. Mit dem Verglühen von Teilen einer Trägerrakete hat sich ein Schauspiel wiederholt, das an Heiligabend 2011 schon viel Furore gemacht hatte.

Rheinland-Pfalz - Die Reise hatte am Montag um 15.41 Uhr am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan begonnen - und sie endete spektakulär in der Nacht zum Donnerstag: Über Deutschland war der Wiedereintritt der Oberstufe einer russischen Sojus-Trägerrakete zu bestaunen. Die Rakete war mit Nachschub Richtung ISS in den Himmel geschossen worden.

Von Facebooknutzer "Wik Inger" aus dem Rhein-Lahn-Kreis kam auf der Facebookseite unserer Zeitung die eindrucksvollste Schilderung: "Beim Eintritt in die Atmosphäre gab es einen riesigen Blitz. Das gesamte Rheintal war zu sehen." Er beobachtete dann weiter, wie ein riesen Feuerball mit einer weißlila leuchtenden Spur in westlicher Richtung weiterzog. "Er zerbrach noch in ein paar größere Fragmente, die ebenfalls Feuer fingen." Auch andere Leser berichteten von der "Explosion".

Aus Oberfell schilderte Andreas Stamm, dass das Objekt etwa eine Minute zu sehen war. "Es war klar zu erkennen, wie sich Teile lösten und verglühten." Er fühlte sich erinnert an die schrecklichen Bilder des verglühenden Space Shuttles. "Dann erlosch das Objekt gänzlich." Timo Höller gelang eine Aufnahme aus der Verbandsgemeinde Loreley:

Größer zu sehen ist das Objekt in diesem Video aus Köln:


Im Rhein-Lahn-Kreis filmte dagegen auch Steven Sterzenbach:


Auch wenn es für viele Zeugen viel näher wirkte, trat die Oberstufe der Rakete in einer Höhe von etwa 60 Kilometern in eine dichte Atmosphärenschicht ein, wie die Seite raumfahrer.net erläutert. Der flache Eintrittswinkel habe zugleich für die vergleichsweise lange Spur gesorgt. Infos vorab hatte es nur wenige gegeben. Allerdings hatte die Polizei Dortmund sogar eine Presseinformation herausgegeben - und auf Twitter hatte ein Nutzer das kommende Spektakel mit einem Bild der Flugbahn angekündigt. Da war noch nicht klar gewesen, ob es nicht schon früher zum Eintritt und zum Verglühen kommt.

Für noch mehr Gesprächsstoff hatte ein ähnliches Ereignis 2011 gesorgt. Hier gibt es noch Videos und Berichte davon, als damals an Heiligabend gegen 17.30 Uhr ein vermeintlicher Komet über Deutschland zog.