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© dpaWie auf diesem Feld bei Güterglück hält der Winter überall in Sachsen-Anhalt die Äcker unter Verschluss.
Der anhaltende Frost bereitet Sachsen-Anhalts Bauern zunehmend Sorgen. "Wir brauchen dringend wärmeres Wetter für die Bestellung der Felder", klagte der Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes Sachsen-Anhalt, Fritz Schumann. Bei den derzeitigen Frösten sei das unmöglich. Bestimmte Kulturen müssten bald in den Boden, sonst fehle ihnen die Zeit für das Wachstum. Spätestens um den 20. März sei der Termin für die Aussaat von Sommergerste, Erbsen und Frühkartoffeln, erklärte Schumann. Bis Ende des Monats müssten auch die Zuckerrüben in den Boden.

Bisher keine Frostschäden

Geschadet habe der Frost den bereits ausgebrachten Kulturen bislang allerdings nicht, sagte der Landesbauernchef: "Die Vegetation ruht. Daran haben auch die wenigen warmen Tage im Februar nichts geändert, zumal auch in der Nacht Frost geherrscht hat." Außerdem habe der Schnee die Kulturen geschützt. Nach Angaben Schumanns war im Herbst in Sachsen-Anhalt auf etwa 350.000 Hektar Winterweizen ausgesät worden. Das sei etwa ein Drittel der Anbaufläche im Land. Auf jeweils 100.000 Hektar seien außerdem Wintergerste und Winterroggen sowie auf 170.000 Hektar Winterraps zur Aussaat gelangt.

Auch im Obst- und Weinbau sind laut Schumann bislang kaum Schäden aufgetreten. Lediglich Aprikosen- und Pfirsichbäume hätten etwas unter der Kälte gelitten. "Entscheidend für eine gute Ernte ist jedoch, dass es keinen Frost in der Trieb- und Blühphase gibt", sagte der Hauptgeschäftsführer.

Auch Schädlinge ohne Verluste

Leider habe der Frost jedoch auch den Schädlingen nichts ausgemacht, klagte Schumann: "Die Mäuse zum Beispiel sind nach wie vor da, die sind in ihren Löchern und Gängen unter der Erde gegen Kälte gewappnet." Besonders im Süden des Landes hätten sich die Nager stark vermehrt. Vor allem in Obst- und Ziergehölzen könnten sie erhebliche Schäden anrichten, weil sie sich von den Wurzeln der Pflanzen ernähren.