Schon seit vor rund 400 Jahren die ersten Teleskope auf den Mond gerichtet wurden, rätseln Astronomen und Wissenschaftler über so genannte "transiente Mondphänomene" (Lunar Transient Phenomena, LTP) und bezeichnen damit kurzzeitige, lokale Helligkeits- oder Farbveränderungen auf der Mondoberfläche - kurz Mondblitze. Mitte März 2013 dokumentierten automatische, auf den Mond gerichtete Astro-Kameras den bislang hellsten jemals dokumentierten Lichtblitz auf dem Mond.
Meteoriteneinschlag auf dem Mond
© NASAExplosion auf der Mondoberfläche am 17. März 2013.
Washington (USA) - "Die Explosion im Mare Imbrium wurde wahrscheinlich von einem 40 Kilogramm schweren Meteoriden von 30 bis 40 Zentimeter Größe verursacht", erläutert Bill Cooke vom Meteoroid Environment Office der NASA. "Die Explosion mit einer Stärke von etwa 5 Tonnen TNT war fast 10 Mal heller als jede andere Explosion, die wir bislang dokumentieren konnten. Jeder, der in diesem kurzen Moment den Mond betrachtet hätte, hätte diese Explosion selbst mit bloßem Auge deutlich sehen können."

Der Wissenschaftler vermutet, dass die Explosion selbst Teil eines Meteoridenstroms war: "In der Nacht des 17. März 2013 beobachteten NASA-Kameras und die All-Sky-Kameras der University of Western Ontario eine ungewöhnliche große Anzahl an tief in die Erdatmosphäre eindringenden Meteore (Sternschnuppen). Diese Feuerkugeln bewegen sich auf nahezu identischen Umlaufbahnen zwischen Erde und dem Asteroidengürtel, was bedeutet, dass auch der Mond zu dieser von diesen getroffen wurde." Der NASA-Astronom vermutet, dass die beiden Ereignisse (Mondblitz und Meteorschauer) miteinander in Verbindung stehen.

Meteoriteneinschlag auf dem Mond
© NASAEinzelbildsequenz des Einschlags vom 17. März 2013.
Unmittelbar nach der Beobachtung wurde auch das Team von Wissenschaftlern der aktuellen NASA-Mondmission Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) unterrichtet, da der von der Explosion geschlagenen Krater mit bis zu 20 Metern Durchmesser ein ideales Ziel auf für die Kameras der Mondsonde sein könnte.

Die 2005 gestartete Beobachtungsprogramm konnte seither mehr als 300 Einschläge auf dem Mond nachweisen. Im Gegensatz zur Erde, ist der Mond nicht von einer dichten Atmosphäre geschützt. Entsprechende Meteore schlagen also regelmäßig und fast gänzlich ungebremst auf die Oberfläche ein.


Kommentar: Die Erde ist keineswegs vor Meteoriteneinschlägen geschützt, wie der Artikel es hier suggeriert. Ganz im Gegenteil ist die Erde in zyklischen Abständen durch Meteoriten bombardiert worden, was u.a. zu wiederholten Kataklysmen und dem Untergang von Zivilisationen geführt hat. Und wir befinden uns zur Zeit in so einer Periode: Die stetig ansteigende Sichtung von Feuerbällen, Explosionen von Meteoren in der Atmosphäre; und man denke an den 15. Februar dieses Jahres, als in Tscheljabinsk die Explosion eines Meteoriten enormen Schaden angerichtet hat.

Um mehr zu erfahren, schauen Sie sich dieses sorgfältig recherchierte Video zum Thema an:


Weitere Informationen finden Sie hier: Kometen- und Feuerball-Artikel.


Die meisten dieser "Sternschnuppen" stammen aus den bekannten Meteorströmen der Perseiden und der Leoniden. Der Rest sind sporadisch eintreffende Meteore, beispielsweise Teile von Kometen und Asteroiden und Trümmer unbekannter Herkunft.
Meteoriteneinschlag auf dem Mond
© NASAKünstlerische Darstellung eines Einschlags auf dem Mond (Illu.).
Ein Vergleich zwischen der Helligkeit der Explosion und der Größe des Kraters könnte den Forschern wichtige Informationen über solche Einschläge auf dem Mond liefern. Das Ziel der LTP-Beobachtungen ist es, neue bzw. bislang unbekannte Ströme aus Weltraumtrümmern zu entdecken, die eine potentielle Bedrohung für das Erde-Mond-System darstellen. Von den Ergebnissen erhoffen sich die Wissenschaftler dann auch genauere Daten zum Schutz der geplanten zukünftig bemannten Mondmissionen und Mondstationen. Zumindest während der bekannten Meteor- und Trümmerströme sollten sich zukünftige Mondreisende und -Bewohner einen Moondwalk also verkneifen.



Quelle: NASA