Am Grund des Nordatlantiks haben Wissenschaftler der Universität im norwegischen Bergen eine 1.500 Kilometer lange, bisher unbekannte vulkanische Gebirgskette entdeckt. Laut Angaben der Zeitung "Bergens Tidende" könnte die Vulkanlandschaft zu einem submarinen Nationalpark erklärt werden - oder aber ein Eldorado für die Rohstoff-Industrie sein.
vulkane
Senter for Geobiologi, Universitetet i Bergen
Die Forschungsergebnisse wurden am Donnerstag dem norwegischen Umweltminister Baard Vegar Solhjell präsentiert. Der zeigte sich laut Angaben des Blattes begeistert und verglich die Entdeckung mit dem Atlantis-Mythos. Universitätsrektor Dag Rune Olsen sprach von einer "Mondlandung am Meeresboden" und "Bergens Tidende" machte die Entdeckung in ihrem Titel unter Verweis auf den legendären US-Nationalpark gleich zu "Norwegens Yellowstone".

Hunderte Vulkane und etliche heiße Quellen

Die Forscher machten auf den bisher weißen Flecken der submarinen Meereslandkarte zwischen Spitzbergen und Grönland Hunderte, zum Teil aktive Vulkane (im Bild einige davon) sowie etliche heiße Quellen aus. In der als "Lokeslottet" (Schloss des Feuergottes) bezeichneten Region werden reiche Metall- und Gasvorkommen vermutet, die eventuell wirtschaftlich ausgebeutet werden könnten, sobald die erforderlichen Technologien vorhanden seien, sagte Rolf Birger Pedersen, der insgesamt 16 Jahre an der Forschungsstudie gearbeitet hat.

Dutzende neue Mikroorganismen entdeckt

Andererseits habe man in dem Gebiet schon rund 50 neue Arten von Lebewesen entdeckt. Dabei handle es sich vor allem um einzigartige Mikroorganismen, die künftig unter anderem in der biomedizinischen Forschung eine Rolle spielen könnten, so Pedersen. Norwegens Umweltminister Solhjell sagte angeblich bereits zu, weitere Forschungen finanzieren zu wollen.

AG/red