Wenn Sie eine Frau sind und gegen hohen Blutdruck Kalziumantagonisten wie Amlodipin oder Nicardipin einnehmen, so setzen Sie sich womöglich einem ernsthaften Risiko aus, an Brustkrebs zu erkranken. Das ergab eine neue Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde. Danach besteht bei Frauen, die solche Medikamente einnehmen, ein im Vergleich zu anderen Frauen zweieinhalb Mal höheres Risiko, einen der häufigsten Typen von Brustkrebs zu entwickeln.
Brustkrebs
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Dr. Christopher Li und seine Kollegen vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle im US-Bundesstaat Washington kamen zu diesem Ergebnis, nachdem sie mehrere Gruppen von Frauen untersucht hatten, von denen einige aktuell an Brustkrebs erkrankt waren und jahrelang Kalziumantagonisten eingenommen hatten. Verglichen mit Frauen, die diese Medikamente nicht einnahmen, entwickelten die Frauen, die sie einnahmen, mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit einen duktalen oder lobulären Brustkrebs.

Wie Reuters berichtete, waren fast 3000 Frauen an der Beobachtungsstudie beteiligt. Bei 905 von ihnen war zwischen 2000 und 2008 ein duktaler Brustkrebs diagnostiziert worden. Bei weiteren 1055 der Frauen war in derselben Zeit ein lobulärer Brustkrebs festgestellt worden, 891 waren zurzeit krebsfrei und dienten als Kontrollgruppe. Fast alle Frauen, ungefähr 40 Prozent in jeder Gruppe, nahmen gegen hohen Blutdruck Kalziumantagonisten ein oder hatten sie eingenommen.

Nachdem der Medikamentengebrauch bei allen Gruppen ermittelt war und die Zahlen mit der Häufigkeit von Brustkrebs verglichen wurden, entdeckte das Forscherteam, dass im Vergleich zu den krebsfreien Frauen mehr als doppelt so viele Frauen, die an einer der beiden Formen von Brustkrebs erkrankt waren, seit zehn Jahren oder länger Kalziumantagonisten einnahmen. Bei den Gruppen mit duktalem oder lobulärem Brustkrebs lag die Zahl der Frauen, die seit zehn Jahren oder länger Kalziumantagonisten einnahmen, bei 25 bzw. 26, während nur elf Frauen aus der krebsfreien Gruppe die Medikamente genommen hatten.

Daraus errechnet sich ein um 2,4- bis 2,6-fach höheres Brustkrebsrisiko bei Frauen, die Kalziumantagonisten einnahmen - ein deutlich erhöhtes Risiko. Diese Zahlen dienen zwar nicht notwendigerweise als unbestreitbarer Beweis dafür, dass Kalziumantagonisten Brustkrebs verursachen, trotzdem sind die schockierenden Ergebnisse ein Hinweis darauf, dass die Medikamente, für die im Jahr 2010 in den USA zig Millionen Rezepte ausgestellt wurden, vom Sicherheitsstandpunkt aus viel genauer unter die Lupe genommen werden müssen.

»Die Verbindung zwischen ... [Kalziumantagonisten] mit der häufigsten Krebsart bei Frauen zu beschreiben, ist eine wichtige Frage für Klinik und öffentliche Gesundheitsfürsorge, insbesondere, weil zunehmend Alternativen zur Behandlung des Bluthochdrucks zur Verfügung stehen«, kommentierte Dr. Li, Erstautor der Studie, die Ergebnisse.

Man vermutet, dass Kalziumantagonisten die Apoptose von Krebszellen verhindern

Obwohl der genaue Mechanismus, wie Kalziumantagonisten zu einer höheren Krebsrate führen, noch nicht vollständig verstanden ist, vermuten Forscher, dass es damit zu tun haben könnte, wie die Medikamente die natürliche Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, den Tod von Krebszellen einzuleiten. Berichten zufolge behaupten Forscher, die mit dem Prozess vertraut sind, dass Kalziumantagonisten den intrazellulären Kalziumspiegel erhöhen könnten, der dann die Krebszellen-Apoptose verhindert.

»Eine Quantifizierung der potenziellen Verbindungen zwischen dem Gebrauch dieser Medikamente und dem Brustkrebsrisiko könnte bei klinischen Entscheidungen über die Wahl blutdrucksenkender Wirkstoffe für Patienten mit Bluthochdruck helfen, wenn Nutzen und Risiken möglicher Medikamente gegeneinander abgewogen werden«, fügten die Autoren in ihrer Schlussfolgerung hinzu, während sie gleichzeitig empfahlen, Frauen sollten die fraglichen Medikamente weiter einnehmen, um eine Herzkrankheit zu verhindern.


Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

Yahoo.com
CancerNetwork.com
Boston.com
NaturalNews.com
NaturalNews.com

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