Bild
© Phatic-Photography / Shutterstock.com
Vor dem Hintergrund des Germanwings-Absturzes hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar.

Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Magazin Focus.

"Wenn diese zum Ergebnis kommt, dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden", sagte Herrmann.

SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach äußerte sich ähnlich. "Bei bestimmten Formen der Depression könnte ein Berufsverbot unter bestimmten Umständen notwendig sein", sagte Lauterbach dem Magazin. Das hänge aber sehr vom Einzelfall ab. "Wenn etwa eine gefährliche Depression klar diagnostiziert wird und sich der Patient einer Behandlung verweigert, wäre ein Berufsverbot die letzte Konsequenz", meinte Lauterbach.

In einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins Focus (1.000 Befragte) befürworten 58 Prozent der Bevölkerung ein solches Berufsverbot, wenn die depressiv erkrankten Personen in sensiblen Berufen arbeiten.

DJG/apo/mgo