Kann der nächste Dalai Lama auch eine Frau sein? Natürlich, sagt das Oberhaupt der buddhistischen Tibeter. Aber nur, wenn sie auch attraktiv sei - sonst sei sie zu nichts zu gebrauchen.

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Der Dalai Lama hat dem britischen Sender BBC ein Interview gegeben, in dem es eigentlich um Flüchtlinge ging. Doch als der Moderator Clive Myrie ihn fragte, ob der nächste Dalai Lama auch eine Frau sein könnte, gab der 80-Jährige eine verwirrende Antwort: "Wenn meine Nachfolgerin eine Frau wird, dann sollte ihr Gesicht sehr, sehr hübsch sein."

Eine Frau als 15. Reinkarnation, das könne sich der oberste tibetische Mönch sehr gut vorstellen, sagte er. Schließlich seien Frauen viel besser darin, Liebe und Mitgefühl zu zeigen. Sie sollten allgemein eine wichtigere Rolle einnehmen, forderte er. Aber sie müssten eben auch attraktiv aussehen - das habe er einer französischen Reporterin schon in einem Interview vor 15 Jahren gesagt.

Myrie reagierte unsicher, fragte nach: "Sie müssen?" Der Dalai Lama antwortete überzeugt: "Sonst sind sie nicht zu gebrauchen." Der Moderator lachte nervös und wusste offensichtlich nicht, wie er sich verhalten sollte. "Das soll ein Scherz sein, oder?"


Kommentar: Im Stern wurde vor einiger Zeit folgendes über den Dalai Lama berichtet:
Janis Vougioukas recherchierte und schrieb die Titelgeschichte zusammen mit stern-Reporter Tilman Müller, 58, der sich seit Jahren mit dem Dalai Lama beschäftigt. Er war es auch, der 1997 aufdeckte, dass der Bergsteiger Heinrich Harrer, Autor des Weltbestsellers "Sieben Jahre in Tibet", während der NS-Zeit SS-Oberscharführer war. Harrer war bis zu seinem Tod ein enger Freund des Dalai Lama, den die Naziverbindung des Österreichers nie gestört hat. Der "Ozean der Weisheit", so die Übersetzung für Dalai Lama, hat ganz offenkundig auch ein paar Untiefen.

"Es ist wahr", antwortete der Dalai Lama fröhlich. Für einen selbsternannten Feministen ist das eine überraschende Antwort.