Die aktuell grassierende Grippe erwischt häufiger Menschen mittleren Alters - und Ostdeutschland ist relativ stark betroffen.
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Die Grippewelle ist in Deutschland in vollem Gange. In der siebten Meldewoche, also vom 13. bis 19. Februar, wurden 3081 bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Damit ist die Fallzahl einer Woche erstmals seit Jahresbeginn über die 3000er-Marke gestiegen.

Seit Beginn der Saison Anfang Oktober wurden nach RKI-Angaben insgesamt 13.290 Grippefälle gemeldet. Die Meldedaten spiegeln jedoch nur einen Bruchteil der tatsächlichen Erkrankungen wider, weil nicht alle Patienten mit Grippesymptomen auf Influenza getestet werden.

Der Verlauf sei bisher typisch, erklärte eine Sprecherin. Auch die Größenordnung sei im Vergleich zu anderen Jahren im Rahmen. In dieser Saison sei allerdings der Osten Deutschlands vergleichsweise stark betroffen. Die aktuelle Grippewelle trifft nach ersten Erkenntnissen zudem Menschen mittlerer Altersgruppen häufiger und schwerer als in den Vorjahren.

Schweinegrippe-Virus zirkuliert

Ursache ist dem RKI zufolge wohl die aktuelle Dominanz des erst seit 2009 zirkulierenden Virus H1N1. Es scheint auch bei jüngeren Erwachsenen und Menschen ohne chronische Krankheiten mehr schwere Verläufe zu verursachen als das H3N2-Virus, das im Vorjahr verbreitet war.

Auch international berichteten Ärzte zuletzt vermehrt von schweren Influenza-Fällen auf Intensivstationen, wie RKI-Grippe-Expertin Silke Buda kürzlich sagte. In den näher bestimmten Fällen habe es sich vor allem um das H1N1-Virus gehandelt, das vielen noch unter dem Namen Schweinegrippe-Virus bekannt sein dürfte.


Die Viren verändern sich genetisch von Saison zu Saison. Der Verlauf der Grippewelle ist dem RKI zufolge nicht absehbar. Sie dauert demnach im Schnitt drei bis vier Monate.

Influenza beginnt meist abrupt mit Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber, bevor Halsschmerzen oder Husten einsetzen. "Normalerweise fühlt man sich am Morgen noch gesund und hat abends plötzlich 39 oder 40 Grad Fieber", sagt der Infektiologe Peter Walger vom Berufsverband Deutscher Internisten. Betroffene fühlen sich sehr krank. Wichtig ist, reichlich zu trinken. "Bei Fieber kann der Körper schnell zusätzlich zwei Liter Flüssigkeit verlieren." Außerdem sollte man sich schonen und ruhig einige Tage im Bett verbringen.

wbr/dpa