Manche Leute kennt man kaum ohne ihr Handy in der Hand. Eine Untersuchung zeigt nun: "Smartphone-Junkies" scheinen auch sonst nicht gut darin zu sein, ihre Impulse zu kontrollieren.
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Bei manchen scheint das Smartphone regelrecht mit der Hand verwachsen zu sein: Ständig checken sie ihre E-Mails oder sind in sozialen Netzwerken unterwegs. Doch warum pflegen manche Menschen offenbar eine ganz besonders innige Beziehung zu ihrem Mobilgerät? Wie Henry Wilmer und Jason Chein von der Temple University nun berichten, fällt es Smartphone-Junkies wohl auch ganz grundsätzlich schwerer, ihre Impulse zu kontrollieren und Belohnungen aufzuschieben.

Die Psychologen fragten rund 90 Studenten, wie viel Zeit sie regelmäßig damit verbrachten, ihre Handys zu kontrollieren. Außerdem untersuchten sie, wie leicht die Probanden sich von Belohnungen locken ließen und wie es um ihre Impulskontrolle bestellt war. Die Wissenschaftler fragen ihre Teilnehmer auch, was sie in einem hypothetischen Setting vorziehen würden: eine kleine, sofortige Bezahlung für das Experiment oder eine größere Summe, die sie aber erst später erhalten würden. Personen, die ständig an ihrem Smartphone hingen, entschieden sich dabei häufiger für Variante eins - auch wenn sie dadurch weniger bekamen. Gleichzeitig waren sie nicht so geschickt darin, ihr Verlangen im Zaum zu halten. Ganz grundsätzlich sprangen sie aber nicht stärker auf Belohnungen an.

Die Forscher glauben, dass sich durch ihren Versuch wichtige Einblicke in das Techniknutzungsverhalten der Menschen gewinnen lassen. Zudem deckten sich die Ergebnisse mit der gängigen Beobachtung, dass eine häufige Smartphone-Nutzung mit Impulsivität und Ungeduld einhergeht, so Chein. Ob besonders impulsive Menschen dem Smartphone tatsächlich schlechter widerstehen können oder ob eher umgekehrt das ständige E-Mail-Checken unsere kognitive Kontrolle schwächt, ist noch unklar.