Bei einer Polizeikontrolle in Ankara haben zwei mutmaßliche Attentäter eine Bombe gezündet. Sie starben, verletzten aber sonst niemanden. Verdächtigt wird die PKK.
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© APForensische Ermittler untersuchen die Stelle, an der sich die mutmaßlichen Attentäter in die Luft gesprengt haben
Zwei mutmaßliche Selbstmordattentäter haben sich am Stadtrand von Ankara während einer Polizeikontrolle in die Luft gesprengt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstagmorgen. Das Paar - ein Mann und eine Frau - starb bei dem Attentat, sonst wurde niemand verletzt. Den Mann konnten Ermittler umgehend identifizieren, die Frau dagegen nicht, wie Gouverneur Erkan Topaca bekannt gab.

Laut Anadolu sagte Topaca außerdem, es sei wahrscheinlich, dass der Mann der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) angehört habe. Die Materialien, aus denen die Bombe gebaut war, sowie die Bauart des Sprengsatzes und die Vorgehensweise deuteten auf die PKK hin.

Die Polizei soll nach Aussagen des Gouverneurs einen Tipp aus der Kurdenprovinz Diyarbakır bekommen haben. Daraufhin habe sie nach dem Paar gefahndet und schließlich versucht, die beiden festzunehmen. Die mutmaßlichen Attentäter, die sich auf einem Pferdehof im Bezirk Haymana versteckt hätten, wollten den Angaben zufolge jedoch nicht aufgeben. Als die Polizei sie aufforderte, sich zu stellen, hätten sie die Sprengsätze gezündet und sich dabei getötet.

Die PKK hatte im vergangenen Jahr eine Reihe von Selbstmordattentaten ausgeführt. Zudem hatten sowohl islamistische Terroristen als auch kurdische und linksgerichtete Extremisten Anschläge verübt. Erst am Freitag hatte sich die kurdische Extremistengruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) zu einem Bombenanschlag auf eine Polizeiwache in Istanbul bekannt, bei dem am Vortag zehn Menschen verletzt worden waren.