Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die US-Lobby in der Armee kaltgestellt, wie die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag zu den Folgen des versuchten Militärputsches gegen den türkischen Staatschef schreibt.
Türkei
© REUTERS/ Baz Ratner
Die militärpolitische Führung der Türkei hat demnach keinerlei Zweifel daran, dass hinter den Organisatoren des gescheiterten Putschversuchs hochrangige Militärs stehen, die mit durch die USA unterstützten politischen Kräften verbunden sind.


Kommentar: Könnte in der Tat der Wahrheit entsprechen...


Laut Ankara hatten die Rebellen eine Konfrontation mit Russland im Visier. Gerade diese Putschisten sollen den russischen Su-24-Bomber über Syrien im November 2015 abgeschossen haben.


Kommentar: Auch die Wahrscheinlichkeit das Erdogan und Co. nicht hinter dem Abschuss stecken deckt sich mit unseren Analysen:


Der Bürgermeister von Ankara, Melih Gökçek, sagte gegenüber CNN Turk, der Pilot der türkischen Luftstreitkräfte, der den Su-24-Jet damals abgeschossen hätte, sei ein Mitglied der Oppositionsgruppe, die von dem in den USA lebenden oppositionellen Prediger Fethullah Gülen unterstützt wird.


Die Regierung in Ankara bezeichnet die Aktivitäten dieser Oppositionsgruppe als Versuch, einen „parallelen Staat“ zu schaffen. Dieser hätte das Ziel gehabt, die Türkei international zu isolieren.

Laut Ankara stehen hinter dem angeblichen Vorgehen der Anhänger Gülens die Amerikaner.


Kommentar: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch...


Dies erklärte unter anderem der Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, Süleyman Soylu, sofort nach der Niederschlagung der Rebellion und Festnahme vieler Putsch-Teilnehmer. Erdogan forderte von Washington die Auslieferung Gülens. US-Außenminister John Kerry wies diese Vorwürfe zurück und erklärte, dass Gülen erst dann an die Türkei ausgeliefert werden könne, wenn Ankara überzeugende Beweise vorlegt.

Es ist wohl kaum Zufall, dass sich eines der Zentren der Rebellen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Incirlik befand. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagte, dass die Militärs, die in diesem Stützpunkt im Dienst standen, an der Vorbereitung des Staatsstreichs beteiligt gewesen seien. Medien berichteten später, dass es türkische Militärs waren. Wie der stellvertretende Generalstabschef Umit Dundar mitteilte, wurden „parallele Strukturen“ auf dem Stützpunkt und in anderen Objekten der türkischen Armee „gesäubert“. Die Aktivitäten der US-Amerikaner und Vertreter anderer Nato-Länder auf diesem Stützpunkt seien blockiert worden.


Kommentar: Daniele Ganser beschreibt in seinem Buch "Nato-Geheimarmeen in Europa: Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung", wie in ganz Europa, und vor allem in der Türkei, diese geheimen Netzwerke der NATO/USA existieren. Gerade in der Türkei ist dieses psychopathische Netzwerk schon seit Jahrzehnten besonders am Werk. Für Erdogan und die Türkei wäre es klug sich von USA und Co. abzuwenden und mit Russland zu verbünden.


Der Militärexperte Eduard Rodjukow zog einen Vergleich zur Rebellion im usbekischen Andijon und anderen Städten im Ferghanatal im Mai 2005. Damals hatte sich später herausgestellt, dass damals US-Geheimdienste an der Organisation des Aufstandes beteiligt gewesen seien, die am US-Luftwaffenstützpunkt Khanabad bei Karschi tätig waren. Nach diesen Ereignissen habe Taschkent beschlossen, den Stützpunkt zu schließen. Heute, so Rodjukow, sei Usbekistan einer der stabilsten Republiken Zentralasiens. Laut dem Experten werden die Beziehungen zwischen Ankara und Washington nun ebenso revidiert. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Putschversuch angesichts der begonnenen Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und Moskau organisiert worden sei.


Dieser Meinung ist auch Militärexperte Juri Netkatschew. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es sich die US-Militärlobby in der türkischen Armee zum Ziel setzte, bei dem Ergreifen der Macht die Durchfahrt von russischen Militärschiffen ins Mittelmeer zu sperren und damit die Aktivitäten der russischen Militärgruppierung in Syrien massiv einzuschränken. Nicht zufällig hätten die Rebellen als einer der ersten Schritte den Bosporus für den Schiffstransit gesperrt, so der Experte.