In den USA sinkt die Lebenserwartung. Acht der zehn häufigsten Todesursachen haben im vergangenen Jahr zugenommen, darunter Herzerkrankungen und Diabetes.
Dying society
Mit dem medizinischen Fortschritt geht automatisch eine höhere Lebenserwartung einher, könnte man meinen. Doch eine aktuelle Statistik zur Demographie der USA belegt etwas anderes. Zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten ist die Lebenserwartung der US-Bürger gesunken. Einer der Gründe könnte die veränderte Ernährung sein, so Experten.

Lebenserwartung in den USA gesunken

Noch 2014 hatte ein Neugeborenes in den USA im Schnitt 78,9 Lebensjahre vor sich. 2015 waren es hingegen nur noch 78,8 Lebensjahre. Das teilte das Zentrum für Gesundheitsstatistik in Washington mit. Acht der zehn häufigsten Todesursachen hätten zugenommen - darunter vor allem Todesfälle durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes sowie Überdosen von Drogen und Medikamenten. Besonders betroffen sind weiße Männer und Frauen sowie schwarze Männer.


"Ich denke, wir müssen das sehr ernst nehmen", sagte Anne Case, Ökonomin der Princeton University, der Washington Post mit Blick auf die wachsenden Todesraten durch Herzerkrankungen.

Lebenserwartung in den USA: 2015 starben weniger Menschen an Krebs

Unterschiede in Einkommen und Ernährung sowie Arbeitslosigkeit könnten laut Experten für die sinkende Lebenserwartung verantwortlich sein. Während die Lebenserwartung 65-Jähriger nicht abfiel, sank sie messbar bei Amerikanern mittleren oder jüngeren Alters.

Einziger Lichtblick: 2015 starben weniger Menschen an Krebs. Experten führen das auf eine bessere Früherkennung zurück und darauf, dass weniger geraucht wird.

AZ/dpa