werwolf, cannock chase
© The Sentinel
Ein Forscher paranormaler Phänomene glaubt, dass die Legende eines Werwolfes, der sich angeblich seit vielen Jahren in dem englischen Wald Cannock Chase aufhalten soll, die Grafschaft zu einem beliebten touristischen Zielort machen könnte.

Der berüchtigte »Werwolf von Cannock Chase« gehört zumindest in Großbritannien seit Jahrzehnten zum festen Bestandteil berühmter kryptozoologischen Überlieferungen und zahlreiche Zeugen behaupten, der zweibeinigen Kreatur auch schon begegnet zu sein. „Es gibt viele glaubwürdige Personen, die behaupteten, den Werwolf gesehen zu haben, einschließlich Waldaufseher, einen ehemaligen Polizeibeamten sowie einen guten Freund von mir, der privater Sachverständiger ist“, sagt der 43-jährige Mysterien-Forscher Damon Simms gegenüber der Zeitung »The Sentinel«.

Simms versuchte herauszufinden. wann die Legende des Werwolfs von Cannock Chase überhaupt ihren Ursprung hatte. Dabei stieß er auf die Geschichte von einem Jungen aus Eccleshall, der im Jahre 1975 mit Hilfe eines Ouija-Brettes Kontakt mit dem Teufel aufgenommen haben soll. Dabei habe er ihm seine Seele versprochen, wenn dieser es ihm ermöglicht, dass er sich in einen Werwolf verwandeln kann. Kurz darauf suchte er einen Freund auf und begann vor dessen Augen, seltsame Geräusche von sich zu geben und sich in einen Werwolf zu verwandeln. Der Junge soll von seiner Veränderung derart überfordert gewesen sein, dass er anschließend Selbstmord beging, indem er sich mit einem silbernen Messer erstach. Das soll ungefähr zur selben Zeit geschehen sein, als 1975 auch die ersten Sichtungen des Werwolfs gemeldet wurden.

Simms plant nun, zusammen mit einer englischen Produktionsfirma eine Fernsehserie über die mythische Kreatur zu drehen. Er hofft, dadurch Staffordshire für Touristen als die Grafschaft attraktiver zu machen, in der das vermeintliche kryptische Wesen zu Hause ist. „Ich sehe den Werwolf von Cannock Chase eher als einen fantastischen Goldesel. Ich finde, es ist Staffordshire‘s Nessie und wenn man sieht, wie viele Leute zum Loch Ness in Schottland wegen des Monsters fahren, es ist unglaublich", erklärt er sein Interesse an der Legende.

Der englische Verwaltungsbezirk Cannock Chase scheint ohnehin seit vielen Jahren ein begehrtes Gebiet für paranormale Ereignisse zu sein. Zu den aufsehenerregendsten gehören neben dem Werwolf auch noch zahlreiche UFO-Sichtungen, die »Black-Eyed Children« sowie der »Slenderman«.

Geschichten über Lykanthropie, der Fähigkeit, sich zwischen Mensch und Wolf verwandeln zu können, gibt es schon seit Urzeiten. Selbst in steinzeitlichen Höhlenmalereien lassen sich entsprechende Zwitterwesen interpretieren. Und das älteste schriftliche Zeugnis dazu liefert das Gilgamesch-Epos, das wahrscheinlich in die Abfassungszeit des Etana-Mythos im 24. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht. Darin wird beschrieben, wie die Göttin Ištar einen Schäfer in einen Wolf verwandelt.