Land unter in Kanada: Nach heftigen Regenfällen ist die Lage in Teilen Kanadas dramatisch. Es gibt einen Toten, Menschen werden vermisst.
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© AP/ The Canadian Press
Ottawa - Heftige Regenfälle haben in Kanada schwere Überschwemmungen verursacht und zu dramatischen Notfällen geführt. Medienberichten zufolge gab es mindestens einen Toten und mehrere Vermisste. Behörden sprachen von den schlimmsten Niederschlägen seit mehr als 50 Jahren. Auch werden in den kommenden Tagen weitere Regenfälle erwartet.

In Quebec im Osten soll ein Mann in den Fluten ums Leben gekommen sein, nachdem er und sein zweijähriges Kind sich zunächst auf das Dach ihres Autos hatten retten können, wie der kanadische Sender CBC berichtete. Demnach war auch die Ehefrau des Mannes zum fraglichen Zeitpunkt mit im Wagen, konnte sich aber in Sicherheit bringen. Nach dem zwei Jahre alten Mädchen wurde noch gesucht.

Auch in der Provinz British Columbia im Westen wurden zwei Menschen vermisst. Dort sei der Chef einer örtlichen Feuerwehr von den Fluten eines über die Ufer getretenen Flusses mitgerissen worden, zitierte der US-Sender CNN einen Sprecher von Kanadas berittener Polizei. Zudem laufe die Suche nach einem älteren Mann, dessen Haus von einer Schlammlawine verschüttet worden sei.

Durch die schweren Überschwemmungen in Kanada sind in der Provinz Québec nach Angaben der Behörden mittlerweile rund 2500 Häuser überflutet worden. Weitere 300 Häuser wurden demnach in der benachbarten Provinz Ontario überschwemmt. Mit einer Entspannung der Lage rechnen die Behörden erst in den kommenden Tagen. „Von Mittwoch an erwarten wir eine Verbesserung der Situation“, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz Québec, Martin Coiteux, am Montag (Ortszeit).

Besonders betroffen von den Überschwemmungen war eine Region von rund 500 Kilometern Länge am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms. Die Armee entsandte 1650 Soldaten, um beim Kampf gegen die Wassermassen und bei Evakuierungen zu helfen. Die Metropole Montréal sowie acht weitere Ortschaften riefen den Notstand aus.

red/dpa/AFP