Einen Tag nach dem Anschlag in Barcelona kam es am Freitag auf den Ramblas zu Auseinandersetzungen zwischen Anti-Islamisierungs-Demonstranten und Gegendemonstranten. Die Polizei musste mehrmals bei Handgreiflichkeiten intervenieren. In der Gegend um den Anschlag lösten die Demonstrationen Panik aus.


Kommentar: Zitat aus "Hilfe, die Moslems kommen! Adoptiert einen Flüchtling!":
Der wichtigste Punkt hier ist, dass Sie immer genau dann wissen, dass Sie manipuliert werden, wenn es scheint, dass Ihre einzige Option darin besteht, sich einer Seite der Polemik anzuschließen , abzutauchen und abzuwarten, bis die Schießerei losgeht.

Aber diese Realitätsverschiebungen treten gewöhnlich dann auf, wenn die Bevölkerung von erhöhten Emotionen, Angst, Unsicherheit und Wut beherrscht wird. In diesem Zustand denken Menschen nicht, sondern handeln lediglich emotional als Reaktion auf Umstände, die in gewissem Maße konstruiert wurden, um genau diese Reaktion zu provozieren . Befinden sich die Menschen in einer neuen, unangenehmen Wirklichkeit, fragen sie sich nicht, wie es dazu kommen konnte. Sie bemerken in der Regel nicht den langen Prozess der Konditionierung, dem sie unterworfen wurden, und auch nicht, dass die Dinge noch viel schlimmer werden, wenn sie weiterhin nur reagieren, ohne dieses konstruierte Umfeld zu verstehen, mit der sie es zu tun haben .



Demonstranten
© REUTERS / Susana VeraPolizei interveniert als Demonstranten auf Las Ramblas einen Tag nach dem Anschlag aneinander geraten. Barcelona, Spanien 18. August 2017.
Einen Tag nach der Terrorattacke von Barcelona ist es am Rande des Ramblas-Boulevards zu Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Demonstranten gekommen. Nach Berichten spanischer Medien schritt die katalanische Polizei am Freitag ein, um die Gruppen voneinander zu trennen.

Nach Angaben der Agentur Europa Press demonstrierten rund 20 Rechte unweit der Ramblas. Ihnen stellten sich rund 200 linke Gegendemonstranten mit Rufen wie "Nein, nein, Nazis nein" in den Weg. Es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, bevor die Polizei einschritt.

Demo
© REUTERS/Susana Vera
Am oberen Ende der Ramblas tauchten am Abend Demonstranten auf, die Flaggen mit dem Symbol der Identitären Bewegung, mit Sankt-Georgs-Kreuzen sowie Transparenten mit Aufschriften wie "Defend Europe" und "Stop Islamization of Europe" trugen.

Eine Menschenmenge stellte sich ihnen entgegen, einige skandierten "No pasarán" ("Sie werden nicht durchkommen"), den geschichtsträchtigen Slogan den auch die Republikaner im spanischen Bürgerkrieg nutzten.

Panik und Hindernis des Besuchs von Außenminister Gabriel

Wegen der verschiedenen Demonstrationen am Ort des Terroranschlags von Barcelona konnte der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel dort nicht der Toten gedenken. Er und der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian wollten auf den Ramblas am Freitagabend Blumen niederlegen.

Das spanische Fernsehen berichtete, es sei am Freitag auf den Ramblas zu kurzen Panikmomenten gekommen. Menschen rannten plötzlich in Schrecken den Boulevard herunter. Die Angst erwies sich als unbegründet.

Auf den Ramblas hatte ein Attentäter am Donnerstag mit einem Kleintransporter mindestens 13 Menschen getötet.