Washington hat über zwei Jahrzehnte "Erpressungsgeld" an Nordkorea bezahlt, sagte der US-Präsident in einem Tweet am Mittwoch. "Reden ist nicht die Antwort", warnte Donald Trump. Japan und USA wollen Erdöl-Embargo gegen Nordkorea.
Trump
Laut Trump versuchen die USA, seit über zwanzig Jahren mit Nordkorea zu verhandeln. Der jüngste Kommentar des US-Staatsführers auf dem Micro-Bloggingdienst Twitter scheint Diplomatie als mögliche Lösung für die aktuelle Krise auf der koreanischen Halbinsel in zunehmende Ferne zu rücken.


Vor dem Tweet von Trump veröffentlichte das Weiße Haus eine offizielle Erklärung. Der US-Präsident wird mit den Worten zitiert, dass "alle Optionen auf dem Tisch liegen" in Bezug auf die Spannungen mit der nordkoreanischen Führung.

Am Dienstag testete Pjöngjang eine ballistische Rakete. Erstmals seit 2009 überflog eine nordkoreanische Rakete vom Typ Hwasong-12 das japanische Festland und landete schließlich im Meer vor der japanischen Küste, berichtet der Spiegel.

Trump bewertete den Abschuss als "bedrohend und destabilisierend". Nordkorea "hat seine Verachtung für seine Nachbarn, für alle Mitglieder der Vereinten Nationen und für Mindeststandards eines akzeptablen internationalen Verhaltens signalisiert", fügte der Präsident hinzu.

Demonstrativ stellt sich Washington im Konflikt auf die Seite von Japan und Südkorea. Beide asiatische Staaten argumentieren, dass sie hinsichtlich Nordkorea vor einer "ernsten und wachsenden direkten Bedrohung" stehen.



Unterdessen drängen andere einflussreiche UN-Mitglieder wie Russland, China und Deutschland zu einer diplomatischen Lösung im Streit. Moskau und Peking insistieren, dass allen beteiligten Konfliktparteien die Chance gegeben werden muss, angehört zu werden, um die Korea-Krise zu bewältigen. Deutschland scheint ebenfalls seine Unterstützung für eine solche diplomatische Initiative geäußert zu haben.

Es wurde eine "Double-Freeze"-Initiative vorgestellt, die die militärischen Spannungen auf beiden Seiten mildern soll. Im Rahmen dieses Vorschlags müssten sich auch die USA und Südkorea verpflichten, ihre militärischen Übungen in der Region einzustellen. Im Austausch stellt Pjöngjang seine Raketentests ein. Das US-Außenministerium wies die Initiative nachdrücklich zurück.

Inzwischen riefen die USA und Japan zu einem internationalen Embargo von Erdölexporten nach Nordkorea auf, schreiben Medien am Mittwoch. Das Verbot wird bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates präsentiert. Die Zusammenkunft wurde von Japan, den USA und Südkorea gefordert und soll am Dienstag tagen.