Vor der Küste der griechischen Insel Zakynthos hat es ein Seebeben gegeben. Teile des Hafens wurden beschädigt. Die Erschütterungen waren auch auf dem Festland zu spüren. Verletzt wurde offenbar niemand.
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Ein starkes Seebeben im Ionischen Meer hat Griechenland erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag nach Messungen verschiedener Erdbebenwarten in der Region um die bei Urlaubern beliebte Insel Zakynthos und hatte eine Stärke zwischen 6,6 und 6,9. "Niemand wurde verletzt. Verschüttete haben wir nicht", sagte der Bürgermeister der Insel, Pavlos Kolokotsas, im Staatsradio (ERT).

"Es war ein starkes Beben ", sagte der Geologe Efthymios Lekkas im griechischen Rundfunk. Das Zentrum lag demnach rund 44 Kilometer westlich von Zakynthos in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern unter dem Meeresboden. Es habe mehrere Nachbeben gegeben.

Tausende Menschen flüchteten auf die Straßen

Auf Zakynthos stürzten Tausende verängstigte Menschen auf die Straßen. Viele verbrachten die Nacht in ihren Autos. Die Schulen sollen heute geschlossen bleiben und von Statikern kontrolliert werden. Bewohner berichteten, der Strom sei in weiten Teilen der Insel ausgefallen. "Wir sind mit unseren Kindern jetzt in den Autos. Die Menschen haben Angst. Ich sehe Schäden an den Wänden der Häuser hier", sagte ein Augenzeuge einem griechischen Nachrichtensender.

Örtliche Medien berichteten, das Beben habe Teile des Hafens von Zakynthos zerstört. Außerdem soll ein Kloster auf der Kleininsel Strofadi beschädigt worden sein, so das Staatsfernsehen (ERT). Aus anderen Gebieten seien Felsstürze gemeldet worden. In der auf dem Festland gelegenen Stadt Pyrgos auf der Peloponnes fiel ein Teil einer Kirchenmauer in sich zusammen.

In den ersten zehn Stunden nach dem starken Erdstoß wurden mehr als 30 Nachbeben mit einer Stärke zwischen 4 und 5,2 gemessen. Die Schäden waren wohl vor allem deshalb begrenzt, weil "die seismische Energie sich hauptsächlich in westlicher Richtung - also von Zakynthos weg - entlud", sagte der Seismologe Akis Tselentis im Staatsfernsehen. Zudem seien die meisten Häuser wegen der starken Erdbebengefahr auf den Inseln im Ionischen Meer mit tiefen Fundamenten und verstärkten Beton-Säulen gebaut.

Beben war auf Festland zu spüren

Das Beben war in ganz Griechenland zu spüren, aber auch auf Malta, in Albanien und Süditalien sowie entlang der Westküste der Türkei. Eine nennenswerte Flutwelle entstand griechischen Seismologen zufolge nicht, so dass es keine Tsunami-Warnung gab.

Die Region des Ionischen Meeres ist Erdbeben gefährdet. Westlich der Inselgruppe verläuft ein tiefer Graben am Meeresgrund, dort treffen die europäische und die afrikanische Kontinentalplatte aufeinander. Durch die Reibungen der gewaltigen Platten werden immer wieder starke Beben ausgelöst.