Ein Erdbeben der Stärke 4,2 hat die Kanarischen Inseln erschüttert. Zu Schaden kam niemand, aber der Vulkan Teide bereitet Sorgen.

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© imago stock&people / imago/ZUMA PressSymbolbild
Erdbeben sind Besucher auf Teneriffa und den anderen kanarischen Inseln eigentlich gewohnt. Rund viermal bebte im vergangenen Jahr pro Tag die Erde, meist waren es kleinere Erschütterungen, die man kaum spürte.

Doch nach einem Erdbeben der Stärke 4,2 hatte die Regierung vorsorglich einen Sonderplan aktiviert - aus Sorge vor einem Vulkanausbruch. Laut der katalanischen Tageszeitung La Vanguardia sind über 20 Anrufe bei den Behörden eingegangen, in denen das Beben gemeldet wurde. Verletzte habe es aber nicht gegeben.

Teneriffa: Kein Vulkanausbruch droht

Ein Bericht des Instituto Geográfico Nacional (IGN), der sich mit den Ursachen beschäftigt, gibt nun Entwarnung: Hinter dem Erdbeben steckt kein Ausbruch des Teide.

Ein Ausbruch des Teide hätte verheerende Folgen: Durch vom Vulkan abbrechende Teile könnte unter anderem ein Tsunami ausgelöst werden - auch deshalb hatte die Regierung so schnell einen Sonderplan zur Hand. Der letzte Ausbruch des Teide liegt mehr als 100 Jahre zurück.

Der Grund für die Sorge ist der Vulkan Teide:
  • Er ist mit 3718 Metern die höchste Erhebung der Kanarischen Inseln und zugleich der höchste Berg Spaniens.
  • Teide ist ein aktiver Vulkan, der zuletzt 1909 ausbrach.
  • Der Vulkan liegt in einem großen Nationalpark, der nächste Ort, La Guancha, ist Luftlinie knapp elf Kilometer entfernt.
Vulkan-Experten sehen keine unmittelbare Ausbruchsgefahr

Laut ersten Expertenmeinungen sei mit einem Vulkanausbruch allerdings nicht zu rechnen, schreibt "Teneriffa News". Das Erdbeben sei wohl eher durch tektonische Bewegungen zwischen den beiden Inseln zustande gekommen.

Gänzlich ausschließen habe man vulkanische Aktivitäten aber nicht können. Daher trete am Montag in Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz der wissenschaftliche Ausschuss zusammen.

Das Erdbeben am Freitag habe sich laut des spanischen Instituto Geográfico Nacional (IGN) in einer Tiefe von rund 14 Kilometern ereignet und dauerte etwa eine Minute. Anschließend seien zwei weitere Beben gefolgt.

Auch am Wochenende gab es noch starke Erschütterungen: Bei einem Beben am Samstag wurde die Stärke 2,8 gemessen, am Sonntag bebte die Erde mit einer Stärke von 2,0.

Auf Teneriffa bebt dreimal am Tag die Erde

Teneriffa ist die erdbebenanfälligste der sieben Hauptinseln der Kanaren. 1.527 Erdbeben gab es im Jahr 2018, 1.180 davon wurden auf Teneriffa gemessen. Damit bebt allein auf Teneriffa die Erde im Durchschnitt mehr als dreimal am Tag.

Auch im Nordosten Teneriffas steht ein Vulkan dabei unter besonderer Beobachtung: Im Nordosten der Insel liegt der Bergrücken Cumbre Dorsal. Auch dort ist ein Vulkan aktiv, der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß lag 2017 laut Teneriffa News bei 1.300 Tonnen täglich. An einen zeitnahen Ausbruch glauben die Vulkan-Experten aber auch bei diesem Vulkan nicht.


Kommentar: Vulkane sind damit ein Hauptfaktor, wenn es um Ausstoß von CO2 geht und nicht der Mensch.


Jährlich eine halbe Million Touristen aus Deutschland

Teneriffa ist ein beliebter Urlaubsort für vor allem europäische Touristen. Laut dem "Magazine of Travel" wurden 2017 insgesamt 5,7 Millionen Übernachtungen gebucht. Aus Deutschland reisen rund eine halbe Million Touristen pro Jahr auf die Insel, die vor allem für seine schwarzen Sandstrände bekannt ist.

Zuletzt hatte ein Unwetter im Dezember die Kanaren erschüttert. Hohe Wellen rissen dabei ganze Balkone ab. Auch in Deutschland gibt es Sorge vor einem Vulkanausbruch, nachdem sich die Magmakammer unter dem Laacher gefüllt hatte.

tki