Hochwasser Mosambik
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Am vergangenen Freitag war Mosambik von einem tödlichen Zyklon verwüstet worden, offenbar dem schlimmsten Wirbelsturm seit zehn Jahren in der Region. In dessen Folge kam es zu so verheerenden Überschwemmungen, dass die Regierung des südostafrikanischen Landes gestern den Notstand ausrief. Um der 200 bislang bestätigten Todesopfer zu gedenken, wurde außerdem eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Laut Regierungsangaben soll diese Naturkatastrophe jedoch mindestens 1000 Menschenleben gefordert haben - wenn nicht mehr.

Der Zyklon "Idai" hatte sich über dem Indischen Ozean gebildet und war mit einer Stärke von vier (von fünf Zyklon-Stärken) und Windböen von bis zu 160 km/h über Land gefegt. Die Stadt Beira mit 500.000 Einwohnern und ihr Umland sind von der Zerstörungswucht des Sturms, der darauffolgenden Sturmflut und dem schweren Hochwasser am meisten betroffen. Beira ist seit knapp einer Woche nach Auftreten des Zyklons immer noch ohne Strom. Im Hinterland der Großstadt stiegen die Flusspegel wegen des anhaltenden Regens weiter an; zwei Flüsse haben sich mittlerweile Angaben eines UN-Sprechers zufolge zu "kilometerlangen Binnenmeeren" zusammengeschlossen.

Die UN bezeichnen das Ereignis nun als "massive Katastrophe", laut Helfern des Roten Kreuzes sind ca. 400.000 Menschen zeitweise obdachlos.

In den Überschwemmungsgebieten warten ungefähr 15.000 Menschen derzeit noch auf Rettung. Laut der Organisation SOS-Kinderdorf sind etwa 260.000 Kinder aufgrund der schweren Katastrophe ohne Eltern, die entweder getötet oder von denen sie in dem Chaos getrennt wurden.

Das Hochwasser trägt außerdem die Gefahr von Seuchen mit sich - eine Aussicht, die umso schlimmer ist, da die sanitäre Infrastruktur in der am stärksten betroffenen Region so gut wie komplett zerstört ist und sauberes Wasser sowie medizinische Versorgung derzeit äußerst knapp bei der Hand sind.

Da die massiven Überschwemmungen nicht nur Beira und dessen Umland betreffen, sondern weite Teile des Landes, die von der Außenwelt abgeschnitten sind, ist das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe und die letztliche Zahl der Todesopfer noch nicht absehbar.