Der Waldbrand auf Gran Canaria ist nach Behördenangaben außer Kontrolle geraten. 6000 Hektar auf der spanischen Urlaubsinsel seien schon von dem Feuer betroffen. 9000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
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Der schwere Waldbrand in den Bergen von Gran Canaria hat den bekanntesten Naturpark der Insel erreicht und droht ihn zu zerstören. Rund 6000 Hektar Fläche auf der spanischen Urlaubsinsel seien schon von dem Feuer betroffen, die Flammen schlügen bis zu 50 Meter hoch, schrieben spanische Medien unter Berufung auf die Behörden. Der Brand sei "jenseits der Löschkapazitäten", erklärte der Leiter der Rettungsdienste, Federico Grillo.

9000 Menschen aus mehreren Dutzend Ortschaften mussten aus dem Gebiet südwestlich der Hauptstadt Las Palmas in Sicherheit gebracht werden. 40 Menschen sind seit Sonntag in dem Ort Artenara eingeschlossen. Sie verbrachten die Nacht im örtlichen Kulturzentrum, da das Gebäude wegen seiner Position als sicher eingestuft wurde. Es sei derzeit zu gefährlich, die Ortschaft zu evakuieren, hieß es. Touristen an den Stränden seien bislang nicht von der Feuerfront betroffen.


Sorge um "grüne Lunge" der Insel

Die Behörden befürchten aber, dass auch die Kiefernwälder des Nationalparks Tamadaba von den Flammen erfasst werden könnten. Bei dem Park handelt es sich um ein UNESCO-Biosphärenreservat, er liegt im Westen Gran Canarias und gilt als "grüne Lunge" der Insel. Hunderte Helfer arbeiteten am Boden an mehreren Flanken, von der Luft aus unterstützten sie Hubschrauber und Löschflugzeuge. Allein am Sonntag seien 800.000 Liter Wasser eingesetzt worden.

Brandstiftung denkbar

Zeitungen zitierten den Chef der Inselregierung, Antonio Morales, mit den Worten, es könne sich möglicherweise um Brandstiftung handeln. Beweise dafür gebe es aber bisher nicht. Schon vor einer Woche waren in der gleichen Bergregion rund um die Gemeinden Tejeda und Artenara 1500 Hektar verbrannt.