Die Sturmböen schwächen sich zwar gerade in weiten Teilen Deutschlands ab, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Im Laufe der Woche nehmen die Windstärken wieder zu. Bis zum Wochenende steht durch einen sogenannten Jetstream bereits die nächste Sturmfront an.

Sturmtief: Zerstörtes Auto durch umgestürzten Baum
© Patrick Seeger / dpaEin Baum ist durch Orkanböen des Sturmtiefs "Sabine" auf ein Auto gestürzt.
Update 15.31 Uhr: Nach wie vor besteht für ganz Deutschland eine amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Sturmböen. In einigen Orte im Süden und Osten Bayerns besteht dem DWD zufolge weiter eine Unwetterwarnung aufgrund von Orkanböen. Die Warnungen bestehen am Dienstag bis 18 Uhr, in einigen Gebieten auch bis 20 Uhr. Auch am Mittwoch sorgen Ausläufer von Orkantief Sabine für unruhiges Wetter in Deutschland. "Die Unwettergefahr nimmt ab, aber es bleibt stürmisch", sagte Meteorologe Andreas Friedrich von Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach. "Erst in der Nacht zum Donnerstag schwächt der Wind ab."

Laut Vorhersage zeigt sich der Himmel am Mittwoch wechselnd oder stark bewölkt. Es kommt erneut zu Regen-, Schnee- oder Graupelschauern. Dazu gibt es starke bis stürmische Böen. Für Küsten und Hochlagen warnt der DWD sogar vor schwerem Sturm bis hin zu Orkanböen.

Die Höchstwerte liegen bei vier bis neun Grad, in den Bergen bis zwei Grad. Am Mittwochabend lockert es vor allem in der Mitte und im Osten allmählich auf. In der Nacht zum Donnerstag beruhigt sich das Wetter in weiten Teilen, und die Schauer klingen allmählich ab. In höheren Lagen und an der Küste kann es jedoch weiterhin zu schweren Sturmböen kommen.

Wetter in Deutschland: Jetstream sorgt erneut für Orkangefahr in Deutschland

Update vom 11. Februar 2020, 8.34 Uhr: Die Kaltfront von Orkantief Sabine hat Deutschland verlassen, das stürmische Wetter bleibt uns aber erhalten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen stürmisch bleibt. Am Dienstag sei mit Schauern sowie mit stürmischen Böen und Sturmböen zu rechnen. Im Alpenvorland und in Hochlagen sind demnach sogar orkanartige Böen möglich. Die Nordseeküste stellte sich auf Sturmfluten ein.


Noch heftiger soll es allerdings bis zum Wochenende werden. Dann nehmen die Windböen erneut ordentlich an Fahrt auf. Grund dafür ist der sogenannte Jetstream, der sich über dem Atlantik ab Freitag erneut auflädt. "Ein Jetstream oder Strahlstrom stellt ein schmales, bandartiges Starkwindfeld in der Troposphäre oder Stratosphäre dar, das durch hohe vertikale und horizontale Windgeschwindigkeitsscherungen charakterisiert wird und ein Geschwindigkeitsmaximum oder mehrere Geschwindigkeitsmaxima aufweist", erklärt der DWD auf seiner Homepage.

Auch Wetter-Experte Jörg Kachelmann sieht Sturm-Potenzial durch den Jetstream.


Orkangefahr noch nicht gebannt: Nächste Sturmfront und extremes Wetter schon in wenigen Tagen

Unsere Erstmeldung vom 10. Februar: Offenbach - Wer nach den Sturm- und Orkanböen der vergangenen Stunden auf eine Verschnaufpause in Sachen Wetter gehofft hat, muss enttäuscht werden. Auch wenn sich Tief "Sabine" inzwischen über Norwegen befindet, bleibt es stürmisch in Deutschland. Nach einer nur sehr kurzen Beruhigung am Montagnachmittag im Westen nehme am Abend und in der Nacht zum Dienstag der Wind von Frankreich und Belgien her erneut kräftig zu, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Dabei seien Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 100 Kilometern in der Stunde möglich, hieß es. Auch schauerartige Niederschläge, teilweise mit Gewittern wurden erwartet.

Hier informieren wir über die aktuelle Lage nach Sturmtief Sabine in Deutschland.

Nach Sturmtief Sabine: So wird das Wetter in den kommenden Tagen

Ungemütlich soll es auch am Dienstag und Mittwoch bleiben. Bei Höchsttemperaturen zwischen vier und zehn Grad muss am Dienstag mit Regen- und Graupelschauern gerechnet werden, in den Mittelgebirgen in Höhen oberhalb von 300 bis 400 Metern auch mit Schnee. Auch einzelne Gewitter ziehen immer wieder durchs Land, vor allem an der Nordsee. Zeitweise könne es auf den Straßen glatt werden, hieß es. Dazu bleibe es weiterhin windig bis stürmisch, vor allem in Schauernähe sowie im Norden kann es auch noch einzelne Sturmböen geben. Auch an den Küsten bleibt es durchweg stürmisch.

Am Donnerstag hingegen soll es zunächst trocken bleiben, im Ostteil Deutschlands kann es auch längere sonnige Phasen geben. Von den Mittagsstunden an ziehen dann von Westen kommend allerdings wohl erneut Regenwolken durchs Land. Weitere Stürme werden in den Folgetagen derzeit nicht ausgeschlossen.

Orkangefahr noch nicht gebannt - Nächste Sturmfront steht bevor

Dass die Sturmfront noch nicht überstanden ist, bestätigt auch Meteorologin Corinna Borau von wetter.com. Auch wenn sich die Wetterlage im Norden Deutschlands bereits beruhigt, sei die Sturmgefahr ihren Erwartungen zufolge noch nicht gebannt. Vor allem bis zum Wochenende könnte die Gefahr für Orkanböen wieder ansteigen. Sturmböen prophezeit auch der DWD für Samstag und Sonntag.

Insgesamt wird demnach außerdem extrem ungemütliches Wetter mit stärkeren Regenschauern und Gewittern vorhergesagt, in höheren Lagen auch Schnee.

Starke Winde sorgen oft für große Gefahren. Doch was ist Wind überhaupt, wie stark kann er werden und in welcher Form kann er auftreten? Orkan, Sturm, Hurrikan, Tornado - alles über die gefährlichen Winde, finden Sie bei Merkur.de*.

Das Sturmtief hatte auch zu einem Verkehrschaos geführt. Die Deutsche Bahn hatte den bundesweiten Fernverkehr sowie den Regionalverkehr in Bayern eingestellt. Auch etliche Flüge mussten annulliert werden. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste hatten auf Deutschlands Straßen für Behinderungen geführt.

In vielen deutschen Schulen musste der Unterricht ausfallen, etwa in Bayern*, etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Hessen, Niedersachsen und Bremen.

va/dpa

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.