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Magdeburg/dpa. Das verheerende Unwetter in Sachsen-Anhalt hat möglicherweise noch größeren Schaden angerichtet als der Orkan «Kyrill» im Jahr 2007. «Es zeichnet sich ab, dass es so sein könnte», sagte Wolfgang Kirkamm, Sprecher der Öffentlichen Versicherungen (ÖSA), am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Allerdings stehe die Höhe des Schadens noch nicht fest.

Während vor vier Jahren vor allem der Sturm wütete, sei das Unwetter am Sonntag mit Hagel, Sturm, Regen und Blitzeinschlägen und mit einer gewaltigen Kraft über die betroffenen Regionen hinweggezogen. «Es war alles brutaler.» Der Orkan «Kyrill» war im Januar 2007 über halb Europa hinweggefegt und hatte auch in Sachsen-Anhalt eine Schneise der Verwüstung und Schäden in Millionenhöhe hinterlassen. Der Sturm deckte Häuserdächer ab, knickte Strommasten um und zerstörte Waldgebiete.

Nach dem jüngsten Unwetter wurde bei der Handwerkskammer Halle ein Krisenstab eingerichtet, an den sich auch Firmen wenden können, die helfen wollen. Im am schlimmsten betroffenen Salzlandkreis waren am Donnerstag rund 240 Helfer im Aufräum-Einsatz, wie ein Sprecher sagte. Ein Großteil der vom Unwetter beschädigten Dächer sei zumindest mit Planen und Latten abgedichtet worden, um sie vor Regen zu schützen. Rund 3500 Menschen, deren Hab und Gut bei dem Unwetter beschädigt wurde, leben den Angaben zufolge in den betroffenen Ortschaften rund um Bernburg und Peißen (Salzlandkreis).

Bisher sei bei der ÖSA von über 1000 Wohngebäude- und Hausratschäden auszugehen, ebenso von rund 1500 Schäden an Autos. Um die Anliegen der Versicherten schnell zu regulieren, seien zusätzliche Gutachter für die ÖSA aus Niedersachsen in Sachsen-Anhalt im Einsatz. Am Wochenende werde durchgearbeitet. «Wir rechnen damit, dass wir Anfang nächster Woche mit dem Gröbsten durch sind», sagte Kirkamm mit Blick auf die Sichtung der Schäden. Der ÖSA-Sprecher appellierte zugleich an die Betroffenen, sich bei Kostenvoranschlägen an seriöse Handwerksbetriebe zu wenden.