Schock im ICE: Mit 250 Stundenkilometern raste der Intercity-Express in eine Ziegenherde, 14 Tiere wurden dabei getötet. Der ICE wurde zwar beschädigt, von den Fahrgästen jedoch keiner verletzt.

Burgsinn/Würzburg. Schock im ICE: Mit 250 Stundenkilometern raste der Intercity-Express in eine Ziegenherde, 14 Tiere wurden dabei getötet. Der ICE wurde zwar beschädigt, von den Fahrgästen jedoch keiner verletzt. Wie die Bundespolizei in Würzburg am Montag mitteilte, waren insgesamt 33 Ziegen am vergangenen Sonnabend aus ihrem Gehege nahe der Bahnstrecke bei Burgsinn (Kreis Main-Spessart) ausgebüxt und auf die Gleise gelaufen. „An dieser Stelle können die Züge bis zu 250 Kilometer pro Stunde fahren“, sagte ein Polizeisprecher.

Der ICE-Führer konnte aufgrund des hohen Tempos auf der Strecke von Würzburg nach Fulda nicht rechtzeitig bremsen und erfasste einige der Tiere. Trotz Schnellbremsung kam der ICE erst einige Kilometer nach der Unfallstelle zum Stehen. „Im Zug waren rund 400 Fahrgäste“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Sie hätten den Unfall am Samstagnachmittag jedoch unbeschadet überstanden. Durch die Kollision wurde der Zug am Triebkopf leicht beschädigt, er konnte jedoch mit verminderter Geschwindigkeit bis nach Fulda weiterfahren. Die Reisenden kamen laut Bahnsprecher mit rund einer Stunde Verspätung an. Die Bahn sperrte die Strecke vorübergehend und leitete den Zugverkehr um.

Die Polizei ermittelt nun gegen den Halter der Ziegen. „Möglicherweise war der Zaun des Ziegengeheges kaputt“, sagte ein Polizeisprecher. Gegen den 32-jährigen Tierhalter läuft nun ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Wie gefährlich Tiere auf Bahngleisen sein können, zeigte ein ähnlicher Unfall vor drei Jahren ganz in der Nähe, der weniger glimpflich verlaufen war: Im April 2008 war ein ICE in einem Eisenbahntunnel bei Fulda in eine Schafherde gerast und entgleist, 19 Fahrgäste wurden verletzt.