Vor der Afghanistan-Konferenz ist der Grünen-Politiker Ströbele von Friedensdemonstranten mit Eiern beworfen worden. Er blutete sogar an der Nase.
ströbele, ei
© DPA/DPABei einer Demonstration gegen den Afghanistan-Krieg in Bonn ist der Grünen-Politiker Ströbele mit Eiern beworfen worden.

Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele ist während der Bonner Demonstration gegen den Afghanistan-Krieg von einem Ei am Kopf getroffen worden. Der Bundestagsabgeordnete konnte seine Rede bei der Abschlusskundgebung am Samstag in der Bonner Innenstadt wegen des Eierwurfs nur mit Verzögerung beginnen. Der Werfer konnte nach Polizeiangaben nicht ermittelt werden.

Eine Gruppe der Demonstranten schleuderte Ströbele in Bonn die Worte „Blut, Blut, Blut an den Händen“ entgegen. Seit Beginn der Afghanistan-Debatte hat Ströbele immer gegen den Bundeswehreinsatz gestimmt. Sein Vorredner, Linksfraktionschef Gregor Gysi, war mit Applaus empfangen worden.

Während Ströbeles Rede skandierten linke Demonstranten Sprechchöre gegen die Grünen. 2001 hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung deutsche Soldaten in den Afghanistan-Einsatz geschickt.

Ein breites Bündnis von Friedensbewegten und Anti-Kriegsaktivisten hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter gingen etwa 5000 Menschen in der Bonner Innenstadt gegen den Krieg in Afghanistan auf die Straße.

In der Abschlusserklärung fordert das Bündnis einen sofortigen, auch einseitigen Waffenstillstand und den Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan. Die Afghanen müssten selbstständig und ohne Einmischung über ihren Entwicklungsweg entscheiden können.

Afghanistans Präsident Hamid Karsai, der die eintägige Konferenz am Montag leiten wird, war nach seiner Ankunft am Freitagabend bereits zu einem ersten Gespräch mit Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zusammengetroffen. Auf der Konferenz wollen rund 1000 Delegierte aus 85 Ländern und von 16 internationalen Organisationen über die Zukunft des Landes nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 beraten.

Ströbele war erst in den vergangenen Wochen wegen der "Fischfutter-Affäre" in die Schlagzeilen geraten.

dapd/dpa/sara