Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung zählte im vergangenen Jahr 20 Kriege. Eine Tendenz zu einer friedlicheren Welt könne "bei weitem nicht erkannt werden".
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Die Zahl der Kriege ist im vergangenen Jahr nach Ansicht von Forschern weltweit auf den höchsten Stand seit 1945 gestiegen. Unter insgesamt 388 beobachteten Konflikten habe es 20 Kriege gegeben, teilte das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) am Donnerstag mit. Die Politikwissenschaftler definierten 38 Konflikte im Jahr 2011 als hochgewaltsam.

Zu den Konflikten, die im vergangenen Jahr zu Kriegen eskalierten, zählte das Institut auch die Auseinandersetzungen im Jemen, in Libyen und in Syrien. Wie im Vorjahr als Krieg stufte das HIIK unter anderem die Offensiven des pakistanischen Militärs gegen die Taliban, die Kämpfe zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban und die Gewalt im Irak ein. Als Krieg werten die Wissenschafter auch die Auseinandersetzungen in Mexiko zwischen Drogenkartellen und der Regierung.

"Eine Tendenz hin zu einer friedlicheren Welt" könne vor dem Hintergrund des explosionsartigen Anstiegs der Anzahl von Kriegen "bei weitem nicht erkannt werden", erklärte HIIK-Vorstandsmitglied Natalie Hoffmann. Das Institut widmet sich seit 1991 der Erforschung politischer Konflikte.

(Ag.)