Die Wetterkapriolen brachten Großeinsatz für die Feuerwehren: Im Murtal wurden Keller, Parkplätze und Straßen vom Schmelzwasser überflutet. Über 100 Feuerwehrmänner waren im Einsatz.
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Die Feuerwehr rettete die Tiere und leitete das Schmelzwasser vom Wirtschaftsgebäude weg.

Zwei Wochen Eiseskälte, riesige Neuschneemengen in der Obersteiermark - und jetzt plötzlich Frühlingstemperaturen mit einer rapide einsetzenden Schneeschmelze. "Doch der Boden ist noch gefroren, das Wasser kann nicht einsickern", so Friedrich Quinz, Bereichskommandant der Feuerwehr Judenburg. Die Folgen waren am Samstag Hochwasser im Februar(!) und ein Großeinsatz der Feuerwehren in weiten Teilen des Murtals.

Betroffen waren vor allem Maria Buch-Feistritz, wo ein gesamter Ortsteil buchstäblich unter Wasser stand. "Vier Feuerwehren stehen dort im Einsatz, wir haben sogar sämtliche Großpumpen in Verwendung, um die Keller auszupumpen", berichtete Quinz am Samstagnachmittag. Auch im Raum Fohnsdorf und Pöls standen Keller unter Wasser, wurden Straßen überflutet, mussten vorübergehend sogar gesperrt werden. Allein im Bereich Judenburg standen 160 Mann der Feuerwehren im Hochwassereinsatz.

30.000 Liter pro Minute

Besonders spektakulär war der Einsatz im Gemeindegebiet von Spielberg, wo durch die plötzlich einsetzende Schneeschmelze ein Wirtschaftsgebäude und der Parkplatz einer Diskothek binnen kürzester Zeit knietief überflutet waren. "Binnen zehn Minuten standen rund 70 Hektar unter Wasser", berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Gerald Stengg. Die Spielberger Feuerwehr versuchte als Erstmaßnahme, das Wasser mittels Tauchpumpen vom Wirtschaftsgebäude wegzuleiten und die Rinder in Sicherheit zu bringen. Wenig später standen bereits sechs Feuerwehren mit mehr als 100 Mann im Pumpeinsatz. "Sie pumpten rund 30.000 Liter pro Minute an Schmelzwasser von den Gebäuden weg", betonte Thomas Zeiler, Sprecher für den Bereich Knittelfeld. "Jetzt können wir nur hoffen, dass es wieder kälter wird", so die Feuerwehr-Einsatzleiter.