Brüssel. Die EU verlängert die nach dem Super-GAU in Fukushima eingeführten Sonderkontrollen für japanische Lebensmittel. Die Auflagen sollen bis 31. Oktober gelten, wie die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte - allerdings in abgeschwächter Form. Die Behörde betonte, »dass aus einer Reihe von Gründen die Gefahren des Atomunfalls in Japan für Lebensmittel in der EU sehr gering sind«.


Kommentar: Aus einer Reihe von Gründen? Welche Gründe? Etwa wirtschaftliche? Es gibt keine sichere Dosis der Verstrahlung. Es handelt sich hier um die üblichen Beruhigungs-/Lügen-Manöver: "Schaut woanders hin, hier gibt es nichts zu sehen."
Fehlt nur noch, dass nun auch ein Mitglied der Europäischen Kommission als 'Bauer' eingesetzt wird und öffentlich vor laufender Kamera verstrahltes Wasser trinkt, wie sein japanischer Kollege.

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Seit der Reaktorkatastrophe muss jeder Sendung aus den mutmaßlich am stärksten verstrahlten Gebieten eine amtliche japanische Bescheinigung beiliegen, die die Einhaltung europäischer Grenzwerte bestätigt. Zudem finden in der EU Stichproben samt Laboranalysen statt. Diese haben der EU-Kommission zufolge belegt, dass die japanischen Behörden die Waren wirksam prüfen. Daher sei es angemessen, die Stichproben bis Ende Oktober nur noch halb so oft vorzunehmen.

AFP/nd