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© Reuters / Ahmed Jadallah
Beirut - Die Freie Syrische Armee (FSA) ist der bewaffnete Arm der Widerstandsbewegung gegen Präsident Bashar al-Assad. Nach ihrem „taktischen“ Rückzug aus dem wochenlang schwer umkämpften Stadtviertel Baba Amr in Homs am Donnerstag muss nun die überwiegend aus Deserteuren bestehende Truppe ihren Kampf gegen die syrische Armee neu organisieren.

Zwar zählt die FSA mittlerweile nach Angaben der Rebellen zwischen 20.000 und 40.000 Kämpfer, doch im Vergleich zur regulären Armee ist sie schlecht organisiert und benötigt dringend Waffen.

Gegründet wurde die FSA im Juli 2011 vom desertierten Oberst Riad al-Assaad, der sich aus Protest gegen die gewaltsame Unterdrückung der Demonstrationen im Land in die Türkei abgesetzt hatte. Von dort aus leitet er die Aktionen seiner seither stetig wachsenden Truppe.

Im August vergangenen Jahres schloss sich die FSA mit der „Brigade der freien Offiziere“ zusammen, einer Gruppe abtrünniger Soldaten, die vom desertierten syrischen Oberst Hussein Mustafa Harmush gegründet wurde. Harmush hatte im Juni als erster hochrangiger Offizier seinen Protest geäußert und war aus Syrien geflohen. Ende Jänner hatten Aktivisten mitgeteilt, Harmush sei unter mysteriösen Umständen nach Syrien zurückgebracht und vom Geheimdienst getötet worden. Seine Hinrichtung wurde bisher nicht bestätigt.

Zwar gelangen der FSA einige erfolgreiche Einsätze gegen Assads Sicherheitskräfte - vor allem in der nordwestlichen Provinz Idleb, in Daraa im Süden und in der zentralen Rebellenhochburg Homs, wo sie zuletzt 27 Tage lang Widerstand gegen den Dauerbeschuss der syrischen Armee leisteten. Doch die meisten ihrer Mitglieder haben wenig Kampferfahrung. Selbst Oberst Assaad, bei dem in der Ferne die Fäden zusammenlaufen, hatte zuvor lediglich in der IT-Abteilung der syrischen Armee gedient.

Ihnen stehen zwischen 140.000 und 160.000 gut ausgebildete und ausgerüstete Soldaten der Armee gegenüber, die für ihre Loyalität gegenüber Staatschef Assad bekannt sind. Schwere Artillerie, Panzer und Helikopter stehen ihnen zur Unterdrückung des Aufstandes zur Verfügung.

Den Rebellen fehlen schwere Waffen, um die Panzer der Armee aufzuhalten. Viele in der FSA hoffen daher auf Waffenlieferungen aus dem Ausland. Zahlreiche Länder, darunter Katar und Kuwait, erklärten bereits ihre Bereitschaft, sie mit Waffen zu versorgen. Der oppositionelle Syrische Nationalrat kündigte an, die Ausrüstung der Aufständischen über ein vermutlich in der Türkei angesiedeltes „militärisches Büro“ zu koordinieren.

APA/AFP