In Südkoreas Hauptstadt Seoul haben Spitzenvertreter von 50 Staaten darüber beraten, wie ungeschütztes Nuklearmaterial weltweit besser gesichert und illegaler Handel damit eingedämmt werden kann.
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Wohlgemerkt hat Israel keinen Vertrag unterzeichnet.

Außenminister Guido Westerwelle mahnte, beim Kampf für nukleare Sicherheit nicht nur atomwaffenfähiges Material in den Blick zu nehmen. Auch zivil genutzte Substanzen seien eine Gefahr und könnten für "schmutzige Bomben" missbraucht werden, sagte der FDP-Politiker in Seoul. Weniger als zehn Staaten seien im Besitz von Kernwaffen, nur etwa 30 Länder betrieben Atomkraftwerke, aber fast überall auf der Welt gebe es andere Strahlenquellen - in Medizin, Forschung und Industrie. Dieses Material müsse genauso geschützt werden wie etwa gefährliche Abfälle aus Kernkraftwerken.

Westerwelle, der Bundeskanzlerin Angela Merkel bei dem Gipfel vertrat, sprach von einer globalen Herausforderung. In Zeiten von Globalisierung und internationalem Terrorismus könne die mangelnde Sicherung von Nuklearmaterial in einem einzigen Land die Sicherheit vieler Staaten beeinträchtigen. Die Bundesregierung hatte zur Sicherung radioaktiver Quellen ein Papier in die Gipfelverhandlungen eingebracht.

Obama will Atomwaffen weiter reduzieren

Auch US-Präsident Barack Obama warnte vor der weiter bestehenden Gefahr durch nuklearen Terrorismus: "Die Bedrohung ist weiter da." 2010 hatte es auf Obamas Initiative bereits ein erstes Gipfeltreffen dieser Art in Washington gegeben. Damals gaben die Teilnehmerländer das Ziel aus, innerhalb von vier Jahren jegliches atomwaffenfähiges Material auf der Welt zu sichern. Obama hatte zuvor mit Russland Gespräche über eine weitere Reduzierung der Atomwaffenarsenale beider Staaten geführt. Er versicherte, dass er gleichzeitig für die Sicherheit der USA und ihrer Alliierten sorgen sowie die atomare Abrüstung vorantreiben könne.