Eine Massenkundgebung von zumeist jungen Arbeitslosen ist in Madrid gewaltsam zu Ende gegangen: Die Polizei räumte den zentralen Platz Puerta del Sol. Spanien leidet besonders stark unter der Euro-Krise.
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© Getty ImagesDer friedliche Protest währte nicht lang. Spezialeinheiten der Polizei bereiteten sich auf ihren Einsatz vor.
Tausende spanische Demonstranten hatten am Samstag Madrids zentralen Platz Puerta del Sol besetzt.

Nach einer Massenkundgebung mit zehntausenden Teilnehmern in Madrid hat die spanische Polizei am frühen Sonntagmorgen den Ort der Demonstration geräumt.

Der Einsatz der Beamten gegen mehrere hundert Demonstranten, die trotz eines Verbots die Nacht auf dem zentralen Platz Puerta del Sol in der spanischen Hauptstadt verbracht hatten, war bereits nach wenigen Minuten beendet, wie ein Fotograf berichtete. Die Genehmigung für den Protest war am späten Samstagabend abgelaufen.

Auf dem Platz war vor einem Jahr die sogenannte "Empörten"-Bewegung entstanden, die am Abend in mehreren spanischen Städten erneut gegen die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy auf die Straße gegangen war.

Spanien hart von Krise getroffen

In Madrid beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 30.000 Menschen. Auch in anderen Ländern, etwa in Portugal und Großbritannien gab es Proteste.

Spanien wurde von der Finanzkrise hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei über 24 Prozent. Rajoys konservative Regierung will in diesem Jahr mit rigorosen Maßnahmen mehr als 27,3 Milliarden Euro einsparen.

Die "Empörten" planen bis zum 15. Mai, dem Jahrestag ihrer Gründung, landesweit zahlreiche Protestaktionen.
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© DAPDBesonders zimperlich ist die Polizei nicht. Hier wird eine andere junge Frau eher brutal vom Ort des Geschehens entfernt.
Auf der Puerta del Sol wollten die Demonstranten eigentlich vier Tage lang eine "permanente Versammlung" abhalten. Die Behörden haben dies jedoch verboten und fordern, dass die Demonstration jeden Abend endet.

AFP/pku