LDL-Cholesterin ist angeblich das „böse“ unter den Cholesterinwerten, dasjenige, welches für kranke Arterien und Herzgefäßerkrankungen sorgt. Daher gibt es eine Milliarden-Dollar-schwere Pharmaindustrie, die mit der Erfindung der Cholesterinsenker (Statine) für gesunde Arterien und Herzen sorgen will.


Jetzt zeigt sich jedoch, dass das “böse” Cholesterin uns möglicherweise vor Krebs schützt. Es scheint nämlich so zu sein, dass Menschen mit einem natürlich niedrigen LDL-Spiegel ein höheres Risiko haben, im Laufe ihres Lebens an Krebs zu erkranken. Diese Entdeckung machten Forscher an der Tufts Medical Center in Boston (USA), was ein weiterer Bestandteil in der wachsenden Liste von gesundheitlichen Vorteilen des LDLs ist.

Die Forscher von Tufts verglichen 201 Krebspatienten mit 402 krebsfreien Patienten, die keine Statine einnahmen. Bei 4 verschiedenen Gelegenheiten und in einem Beobachtungszeitraum von fast 19 Jahren zeigten die Krebspatienten durchgängig einen deutlich niedrigeren LDL-Spiegel als die krebsfreien Patienten. Nachdem andere mögliche Ursachen für diese Beobachtung ausgeschlossen werden konnten, schlossen die Forscher, dass das LDL-Cholesterin einen beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung von Krebserkrankungen zu haben scheint. (Präsentation an der American College of Cardiology 61. Annual Scientific Session, in Chicago, 24. bis 27. März 2012).

Übrigens: Aus dem Jahr 2009 kommt eine Meta-Analyse auch aus dem Tufts Medical Center mit dem Titel: „Systematic review: association of low-density lipoprotein subfractions with cardiovascular outcomes.“ (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19349632). Hier zeigen die Forscher, dass die generalisierte Aussage, dass hohe LDL-Spiegel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich seien, keinen prognostischen und wissenschaftlichen Wert hat. Es ist also gut möglich, dass hohe LDL-Werte nur eine Art Begleiterscheinung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen und nicht deren Ursache.

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