Man wird Zeuge des schrecklichen Moments, in dem ein Afghane von einer amerikanischen Rakete in Stücke zerfetzt wird - aber dieser Anblick veranlasste einen amerikanischen Hubschrauberpiloten in einer perversen Eingebung dazu, dem Ganzen aus dem Stegreif heraus einen besonderen musikalischen Hintergrund zu verpassen: Aus voller Kehle sang er das Lied „Bye, bye Miss American Pie.“
helikopter apache
© liveleakPsychopathen bei der Arbeit: Keine Rücksicht für niemanden
Er schmetterte den berühmten Refrain dieses Liedes von Don McLean, als mindestens ein Mann von einem gleißenden Feuerball verschlungen wurde.

Die entsprechende Videoaufzeichnung, die auf der Internetplattform LiveLeak.com veröffentlicht wurde, wurde offensichtlich von der Bordkamera eines Piloten der 101. Luftlandedivision an Bord eines Kampfhubschraubers vom Typ Apache AH-64 aufgezeichnet.

Aus der Bildunterschrift ergibt sich, dass es sich nach bisher unbestätigten Berichten bei den Opfern um »harmlose Bauern« handelt. Bei der eingesetzten Waffe handelt es sich allem Anschein nach um eine Luft-Boden-Rakete vom Typ Hellfiremit einer Sprengkraft von einem Kilogramm.

Weiter heißt es in dem Untertitel des Videos: »Bei Minute 01:39 kann man hören, dass der Pilot kurz vor dem Einschlag ›Bye, bye Miss American Pie‹ singt, dann gibt es nur noch einen lauten Krach ... und der Rest ist Geschichte.« Wenige Augenblicke nach der Explosion ist ein weiterer Pilot mit dem Wort »nett« zu vernehmen.

In dem Video sind zwei weitere Männer zu erkennen, die um ihr Leben rennen, da die Piloten weiter auf sie feuern, sie aber verfehlen.

Die Reaktionen auf LiveLeak fielen eindeutig aus: Abscheu und Empörung. Ein User namens Ozzieabroad schrieb: »Es ist erschütternd und grenzt an psychopathisches Verhalten, das eigentlich bestraft werden müsste, sich über einen Mord dermaßen zu freuen


Kommentar: Es grenzt nicht nur daran, sondern es ist psychopathisches Verhalten und leider fast normal, wenn andere Artikel betrachtet werden:

"Nato-Soldaten waren alle betrunken und schossen wild um sich"
Pietätlosigkeit: US-Truppen posieren mit Leichenteilen
Unmenschlichkeit: US-Soldaten urinieren auf Leichen
Provokation: Isaf-Soldaten verbrennen Koran-Exemplare

Und ein englischer Artikel, wo eine Soldatin sich vor Leichen lächelnd fotografieren ließ.


Die 101. Luftlandedivision ist auf dem Stützpunkt Fort Campbell im US-Bundesstaat Kentucky beheimatet und genießt für ihr mutiges Verhalten im Zweiten Weltkrieg, im Vietnamkrieg und im ersten Golfkrieg hohes Ansehen. Ihre Piloten gehören zu den engagiertesten und hochdekoriertesten Soldaten im amerikanischen Militär.

Dieses Kurzvideo auf LiveLeaks, das letzte in einer ganzen Reihe ähnlicher Videoclips, wird die »hohen Tiere« in Militär und Politik erneut in eine peinliche Lage bringen. Bereits im Januar wurden auf der Internetseite Videos veröffentlicht, die vier amerikanische Soldaten dabei zeigten, wie sie auf Leichen urinierten. Später stellte sich heraus, dass es sich dabei um getötete Afghanen handelte.

Das MarineCorps leitete eine offizielle Untersuchung im Zusammenhang mit dem Video ein, in dem ein Soldat mit den Worten »Noch einen schönen Tag, Kumpel« zu hören war, was bei seinen Kameraden für Gelächter sorgte. Andere Beteiligte witzelten: »Wie eine goldene Dusche«, während andere beim Wasserlassen deutliche Laute der Erleichterung von sich gaben.

Das Ansehen des amerikanischen Militärs hat sich zudem immer noch nicht von den Folterungen und Demütigungen erholt, die sich im Gefängnis Abu Ghraib zugetragen hatten. Und dann erinnert man sich auch noch an das Killerkommando »Thrill Kill« (»Nervenkitzel Mord«), das drei Afghanen aus purer Mordlust tötete und dann verschiedene Körperteile als Trophäen mitnahm.

Die Internetseite der britischen Tageszeitung Daily Mail hat das amerikanische Militär um eine offizielle Stellungnahme gebeten.


Daily Mail