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© AFPDie drei mutmaßlichen Terroristen auf Fotos, die das spanische Innenministerium herausgegeben hat
Polizei hat möglicherweise einen Anschlag von al Qaida verhindert. Drei Verdächtige sind festgenommen worden. Einer soll ein führender Kopf sein.

Madrid. Mit der Festnahme von drei mutmaßlichen al-Qaida-Dschihadisten ist der spanischen Polizei ein Schlag gegen den internationalen Terrorismus gelungen. Es gebe „eindeutige Hinweise“ dafür, dass die Männer einen Terroranschlag in Spanien oder einem anderen europäischen Land geplant hätten, teilte der Madrider Innenminister Jorge Fernández Díaz am Donnerstag mit. In der Wohnung eines der Verdächtigen sei Sprengstoff sichergestellt worden, der ausgereicht hätte, einen Bus in die Luft zu sprengen.

Zwei Männer wurden in Südspanien in der Gegend von Ciudad Real an der Haltestelle einer Fernbuslinie dingfest gemacht. Sie hatten sich nach Vermutungen der Polizei auf dem Weg von Cádiz in Südspanien nach Frankreich befunden. Da sie keine Ausweise dabei hatten, konnte ihre Herkunft zunächst nicht eindeutig festgestellt werden. Die Polizei nahm an, dass sie aus Tschetschenien stammten.

Einer von ihnen gelte als „äußerst gefährlich“, sagte der Minister. Der Mann habe eine wichtige Rolle im Al-Kaida-Netz in Europa gespielt. Er sei der wichtigste Sprengstoffexperte von al Qaida in Europa und verfüge über Kenntnisse im Umgang mit Giftstoffen.

Der dritte Verdächtige stammt aus der Türkei. Er wurde in seiner Wohnung in La Línea de la Concepción in unmittelbarer Nähe des britischen Territoriums von Gibraltar gefasst. Auf die Frage, ob das Trio einen Anschlag in Gibraltar plante, sagte Fernández Díaz, dafür gebe es keine Anhaltspunkte. Die Terrorfahnder waren den drei Männern schon seit Monaten auf der Spur gewesen.

Nach Informationen der Online-Zeitung elpais.com fanden die Ermittler heraus, dass die Verdächtigen in Terrorcamps in Pakistan und Afghanistan ausgebildet wurden. Sie seien auch bei Flugübungen mit Gleitschirmen beobachtet worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Polizeiangaben. Dies lege die Vermutung nahe, dass die Männer einen Anschlag aus der Luft planten. Die Ermittler wiesen darauf hin, dass die Verdächtigen in der Nähe Gibraltars und des spanisch-amerikanischen Marinestützpunkts Rota lebten.

dpa, abendblatt.de