Großbanken in aller Welt kauften sich in den letzten Monaten neben Waffen- und Munitionsproduzenten auch verstärkt in Anbieter von privaten Sicherheitsdienstleistungen ein. Mancherorts stellt man sich bereits die Frage, ob diese Aktivitäten Vorbereitungen auf einen sich abzeichnenden Zusammenbruch des Weltfinanzsystems dienen. Denn Schutz dürften die Top-Banken in diesem Falle sicher nötig haben. Zu den besonders hoch im Kurs stehenden Akquisitionszielen gehören auch Söldnerfirmen wie DynCorp oder Blackwater.

Bei der Federal Reserve unterhält man seit Gründung eigene Spezialeinsatzkräfte

Die Großbanken akquirieren seit einiger Zeit eine ganze Reihe von namhaften und etablierten Unternehmen im Verteidigungssektor, zu denen zum Beispiel auch private Sicherheitsunternehmen und Söldnerfirmen wie DynCorp oder Blackwater gehören. Diese Entwicklung wurde durch eine Direktive des amerikanischen Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2010 ermöglicht. DynCorp ist eine Firma aus dem stark wachsenden Sektor der privaten Militär- und Sicherheitsdienstleistungen.

Für andere Beobachter ist DynCorp schlichtweg nichts anderes als eine Söldnerfirma, die unter anderem auch in der Geheimdienstausbildung und -unterstützung aktiv ist. Bereits heute finanzieren sich die jährlichen Gewinne der Firma fast gänzlich aus bereitgestellten Mitteln des Washingtoner Pentagons. Im Falle von Naturkatastrophen (wie dem Hurrikan Katrina in New Orleans) wurden Mitarbeiter der Firma auch schon als private Sicherheitspolizei zur Unterstützung der lokalen Polizeikräfte aktiv.

Manche Experten hinterfragen das wachsende Interesse von Banken am Sicherheitssektor. Mancherorts wird gemutmaßt, dass viele Übernahmen der eigenen Protektion im Falle eines weltweiten Finanz-Crashs dienen. Auffällig ist in letzter Zeit, dass Großbanken wie Citibank, Deutsche Bank, Bank of America oder Barclays hohe Kapitalbeträge in Produzenten von Waffen und Munition investierten. In diesem Zuge kam es nicht selten zu einer Übernahme von Mehrheitsanteilen an den entsprechenden Unternehmen.

Zu diesen Investitionen gehören auch gezielte Kapitaltransfers in führende Private Equity Firmen wie Cerberus oder Veritas, die in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Sicherheitsfirmen übernahmen, die sich der Aufgabe einer Zerschlagung von Krawallen und gewaltsamen Protesten verschrieben haben. Keine Ausnahme bildet die amerikanische Zentralbank Federal Reserve, die seit jeher ihre eigene Polizeitruppe unterhält.

Der im Jahr 1913 durch den US-Kongress verabschiedete Federal Reserve Act (Gesetz zur Gründung der US-Zentralbank) sicherte der Fed das Recht zu, eigene Polizei- und Spezialkräfte zu unterhalten. Diese staatlichen Einsatzkräfte unterstehen - egal ob in Uniform oder Zivil - einzig und allein den Anweisungen der Zentralbank. Nicht selten arbeiten diese Spezialeinsatzkräfte mit lokalen Polizeibehörden oder Bundesbehörden wie dem FBI oder der CIA zusammen. Schon heute sind diese speziellen Polizeieinsatzkräfte der Fed mit halbautomatischen Waffen oder Maschinengewehren ausgerüstet.