Eine Explosion in der Nähe von Damaskus soll Elitesoldaten des Regimes getroffen haben. Nach Berichten von Oppositionellen sind dabei 21 Mitglieder der Republikanischen Garde getötet worden. Unklar ist, wer hinter dem Anschlag steckt.

Damaskus - Bei einer Explosion und anschließenden Schüssen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach Aktivistenangaben 21 Mitglieder der Elitetruppe der Republikanischen Garde getötet worden. Die meisten Soldaten seien durch die Explosion getötet worden, teilte die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Der Sprengsatz war demnach nahe der Unterkünfte der Garde in Kudsaja deponiert worden, einem westlichen Vorort von Damaskus. Die syrische Armee hatte am Mittwoch eine Großoffensive in Kudsaja und einem Nachbarort gestartet. Derzeit ist dort ein massives Truppenaufgebot stationiert. Die Kämpfe mit den Aufständischen in Kudsaja dauerten nach Angaben des Chefs der Beobachtungsstelle, Rami Abd al-Rahman, an. Nicht bekannt ist, wer hinter der Explosion steckt.

Zu einer Serie von Bombenanschlägen in der Metropole Aleppo am Mittwoch bekannte sich die islamistische Gruppe al-Nusra-Front. Das berichtete das auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE. Bei den Explosionen wurden nach Angaben von Aktivisten rund 50 Menschen getötet und etwa hundert weitere verletzt.

In Aleppo waren am Mittwoch kurz hintereinander vier Autobomben detoniert. Drei Sprengsätze waren auf dem Dschabiri-Platz vor einem Offiziersclub explodiert. Eine weitere Bombe ging übereinstimmenden Angaben zufolge ein paar hundert Meter entfernt in der Nähe der Handelskammer hoch. Das Gebiet wird von Regierungssoldaten kontrolliert. An dem Platz im Zentrum der Stadt befinden sich auch zahlreiche Regierungsgebäude, die geschlossen wurden.

Aleppo ist hart umkämpft. Die Wirtschaftsmetropole war bis Juli unter der Kontrolle der Regierung. Seit Monaten dauern die heftigen Kämpfe an. In der vergangenen Woche starteten die Rebellen eine neue Offensive, um die Stadt einzunehmen. Während der Gefechte geriet auch der zum Weltkulturerbe zählende historische Basar in der Altstadt in Brand.

Allein am Mittwoch wurden nach Angaben oppositioneller Aktivisten mehr als 250 Menschen landesweit getötet, die meisten von ihnen in Aleppo und im Großraum Damaskus. Berichte aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Assad-Regimes von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.

anr/AFP/dpa