Jugendliche lud öffentlich zu 16. Geburtstag ein
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In den Niederlanden hat eine versehentlich öffentlich über Facebook angekündigte Einladung eines Mädchens zu seinem 16. Geburtstag zu Randale, Plünderungen und Chaos geführt. Wie die Behörden mitteilten, folgten zwischen 3000 und 5000 Jugendliche der Einladung in die nördliche Kleinstadt Haren. Es gab mehr als 30 Festnahmen und rund 30 Verletzte, darunter drei Polizisten.

Die Jugendliche hatte eigentlich nur wenige Freunde zu ihrer Feier am Freitagabend einladen wollen. Sie hatte aber vergessen, das Fest als privat zu kennzeichnen. Daraufhin meldeten sich rund 20.000 Menschen an. Unter den Jugendlichen, die ungebeten in Haren auftauchten, trugen einige T-Shirts mit der Aufschrift "Project X Haren" - in Anspielung an den Titel Project X eines US-Films, in dem ein von drei Jugendlichen organisierter Abend ausartet.

Der örtliche Polizeichef Oscar Drots sagte auf einer Pressekonferenz, ein harter Kern von "Ganoven" sei während der Krawalle "besonders gewalttätig und gut organisiert" aufgetreten und habe die "Konfrontation" mit den 500 Polizisten gesucht. Die Stadt habe sich auf das Schlimmste vorbereitet und verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Straße im Zentrum von Haren, in der das Mädchen wohnt, wurde abgeriegelt, das Geburtstagskind außerhalb des Hauses gebracht und der Konsum von Alkohol in der Umgebung untersagt.

Gegen 21.00 Uhr schlug die zunächst friedliche Stimmung den Angaben zufolge um. Hunderte alkoholisierte Jugendliche versuchten demnach in die Straße vorzudringen. Sie warfen Steine, Flaschen, Fahrräder, Blumentöpfe und Rauchbomben in Richtung Polizei. Später zerstörten sie im Zentrum der Stadt abgestellte Autos, Gartenzäune, Laternen und Verkehrsschilder. Außerdem plünderten sie Drots zufolge Geschäfte, darunter einen Supermarkt. Die Straßen waren mit Glassplittern übersät. Überall lagen leere Flaschen und Dosen.

Der niederländische Justizminister Ivo Opstelten sagte laut der Nachrichtenagentur ANP, so etwas könne "nicht geduldet" werden. "Die Täter werden vor Gericht gestellt, bestraft und müssen für die Schäden aufkommen", fügte er hinzu.

afp