Die amerikanische Luftwaffe ist dabei, insektengroße Drohnen zu entwickeln, die in der Lage sein sollen, zu fliegen, zu krabbeln, (etwa auf einem Ast) zu sitzen und in der Luft zu schweben, während sie bisher scheinbar unmögliche Überwachungsaufgaben bewältigen und Tötungsmissionen ausführen.
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Dieses neue Projekt wurde bereits in einem vom Forschungslabor der US-Luftwaffe herausgegebenen Werbevideo vorgestellt. In der Abteilung Luftfahrzeuge dieser Forschungs- und Entwicklungseinrichtung wird intensiv an der Entwicklung dieser "Micro Air Vehicle" (MAV, »Kleinstfluggeräte«) gearbeitet, die, wie behauptet wird, »ein entscheidendes Element in der sich immer wieder verändernden Umgebung der Kriegführung sein und dazu beitragen werden, unseren Sieg auf dem Schlachtfeld der Zukunft zu sichern«. »Unauffällig, allgegenwärtig-tödlich - "Micro Air Vehicles" stärken die Kampfkraft der zukünftigen kriegführenden Einheiten«, heißt es in dem besagten Video.

Diese winzigen Drohnen sollen in der Lage sein, unter Verwendung neuer Navigationsmöglichkeiten auch in unzugängliche Einsatzregionen vorzudringen. Dazu gehört etwa eine Form der Sichtnavigation mithilfe von u.a. Lasern zur Entfernungsmessung und fotometrischen Kameras namens »Optic Flow«, die eingesetzt werden kann, wenn traditionelle Methoden wie das GPS-System nicht verfügbar sind.

Einige MAVs sollen aber auch direkt zu Angriffsmissionen eingesetzt werden und könnten so für nichtsahnende Verdächtige zu einer tödlichen Überraschung werden. »Ein MAV könnte mitchemischen Substanzen, die eine Person außer Gefecht setzen können, brennbaren Zuladungen oder sogar mit Explosivstoffen oder Präzisionswaffen bestückt werden.«

In dem Video wird auch ein gleichzeitiger Einsatz zahlreicher MAVs in »Schwarmoperationen« beschrieben. Auf diese Weise sollen große Regionen mit ihren untereinander verbundenen Sensoren überwacht werden können. »Dabei werden Daten zwischen den einzelnen MAVs ausgetauscht und weitergegeben, um in Echtzeit verlässliche Entscheidungen zu ermöglichen und anderen Systemen und Nutzern ein allgemeines Lagebild zu vermitteln«, heißt es.

Dieses Projekt, über das in der Märzausgabe der Zeitschrift National Geographic zuerst berichtet wurde, hat seinen Sitz in dem Luftwaffenstützpunkt "Wright-Patterson" in Dayton im US-Bundesstaat Ohio. Kleine ferngesteuerte Prototypen wurden bereits entwickelt. Allerdings funktionieren sie aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs bisher nur jeweils wenige Minuten.