Jennings,Watson
© unbekanntKen Jennings: Außer bei Geographie chancenlos gegen Watson.

IBM hat mit seinem Supercomputer Watson noch einiges vor: Nachdem der Rechner gerade erst drei Jeopadry-Champions bei der gleichnamigen Quiz-Show alt aussehen ließ, soll er seinen Dienst nun in den Arzt-Zimmern der Welt verrichten.

Watson war an drei Tagen gegen die Quiz-Spezialisten Ken Jennings und Brad Rutter an. Wie die beiden menschlichen Spieler musste auch Watson bei Jeopardy zu einer Antwort die passende Frage "erraten". Er griff dafür auf Offline-Versionen zahlreicher Internet-Datenbanken wie beispielsweise der Wikipedia zurück und errechnete anschließend aus allen zu dem Thema gesammelten Informationen die wahrscheinlichste Frage. Am ersten Tag lag er in Sachen Treffergenauigkeiten mit den beiden menschlichen Kandidaten gleichauf. Tag zwei konnte der Computer dann klar für sich entscheiden, bevor er schließlich am dritten Tag mit übermenschlicher Präzision seinen Mitspielern keine Chance mehr ließ.

Vom Fernsehstudio in den Operationssaal

Dieselbe Technik, mit der Watson bei Jeopardy unschlagbar gut war, soll nun auch in der Medizin eingesetzt werden. IBM will den Computer einsetzen, um Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten zu helfen. In Zusammenarbeit mit den Sprachsteuerungs-Spezialisten von Nuance Communications (Dragon Natural Speaking) soll der Quiz-Computer in den nächsten zwei Jahren zum Assistenzarzt werden.

Seine Aufgabe wird künftig darin bestehen, aus allen von Ärzten eingegebenen Symptomen die wahrscheinlichste Erkrankung des Patienten zu errechnen. Anschließend erhalten die Mediziner die Ergebnisse samt der errechneten Wahrscheinlichkeit und müssen auf Basis ihrer eigenen Ausbildung abschätzen, ob Watsons Diagnose korrekt ist. So soll die Zeit zwischen dem Auftreten von Symptomen und dem Erkennen der Krankheit insbesondere bei komplizierten und/oder seltenen Erkrankungen drastisch reduziert werden.