kartoffel
© dpa / Fredrik von Erichsen/Archiv
In Deutschland sind die Preise für Nahrungsmittel im Juli so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr. Besonders Kartoffeln und Butter verteuerten sich massiv. FOCUS Online gibt eine Übersicht.

Die Preise für Nahrungsmittel sind im Juli in Deutschland so kräftig gestiegen wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Sie verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 5,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Einen stärkeren Anstieg gab es zuletzt im September 2008 mit 6,5 Prozent. Fachleute machen dafür die Wetterkapriolen mitverantwortlich: Erst der lange Winter, dann die Überschwemmungen sowie zuletzt Hitze und Trockenheit verhinderten dem Bauernverband zufolge vielerorts eine gute Ernte.

Inflationsrate auf Jahreshoch

Auch Energie wurde teurer. Die Preise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,9 Prozent. Erheblich teurer war dabei - wie schon in den Vormonaten - Strom mit einem Preisplus von 11,9 Prozent. Günstiger im Vergleich zum Juli 2012 wurde leichtes Heizöl, und zwar um 3,6 Prozent. Auch Kaffee und Geräte der Unterhaltungselektronik verbilligten sich. Die Preise für Lebensmittel sowie Zeitungen und Zeitschriften erhöhten sich dafür stark.

Besonders die deutlich teureren Lebensmittel trieben die Inflationsrate auf ein Jahreshoch. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 1,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Juni lag die Teuerungsrate noch bei 1,8 Prozent. Trotz des Anstiegs blieb sie noch unter der Zwei-Prozent-Marke, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht.

Eine Übersicht der gestiegenen Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat:

- Kartoffeln: 44,4 Prozent
- Butter: 30,8 Prozent
- Äpfel: 22,3 Prozent
- Gemüse: 11,7 Prozent
- Obst: 11,3 Prozent
- Eier und Molkereiprodukte: 6,1 Prozent
- Stromrechnung: 11,9 Prozent
- Zeitungen und Zeitschriften: 4,1 Prozent
- Tabakwaren: 3,6 Prozent (aufgrund der Steuererhöhung)
- Energie: 2,9 Prozent

Günstiger wurden:

- Leichtes Heizöl -3,6 Prozent
- Kraftstoffe: -0,1 Prozent
- Kaffee: -4,5 Prozent
- Unterhaltungselektronik: -5,1 Prozent

mla/Reuters/AFP