Kaum hatten sich gestern die Türen nach US-Außenminister Kerrys fulminanten Presse-Auftritt hinter ihm geschlossen, und der Noch-Präsident Obama dem Kongress die Erlaubnis erteilt, über einen Kriegseinsatz gegen das syrische Volk - Männer, Frauen und Kinder - abstimmen zu dürfen, ist er auch schon wieder da. Weil er auf der ersten Pressekonferenz nichts stichhaltiges vorweisen konnte, er hätte den Pressevertretern doch so gerne noch Tausende von Gründen genannt, wenn er nur welche gewusst hätte, mussten wohl die Maulwürfe Israels und der Vereinigten Staaten weiter an "neuen Beweisen" arbeiten.
Krieg
© Kostas Koufogiorgos
Wohlwissend, dass in der Zwischenzeit MINTPRESS News herausgefunden hatte, dass die sogenannten "Rebellen", also die von den USA, Katar, Saudi-Arabien, Israel und Nato-Mitgliedern eingesetzten Kampftruppen, für den Giftgaseinsatz selbst verantwortlich sind. Ich zitiere mal aus der deutschen Übersetzung des MINTPRESS News Artikels, EXCLUSIVE: Syrians In Ghouta Claim Saudi-Supplied Rebels Behind Chemical Attack, By Dale Gavlak and Yahva Ababneh, die Gesine Strempel / Rationalgalerie gemacht hat:
"Syrische Kämpfer im Vorort Ghouta von Damaskus haben zugegeben, dass sie verantwortlich für den Chemiewaffenvorfall sind, den die Westmächte den syrischen Regierungstruppen anlasten. Sie enthüllten, dass die Toten Opfer eines Unfalls waren, hervorgerufen durch die falsche Handhabung der Chemiewaffen, mit denen Saudi Arabien sie beliefert habe.

"Aus zahlreichen Interviews mit Ärzten, Einwohnern von Ghouta sowie mit Aufständischen und deren Familien geht hervor, dass Kämpfer Chemiewaffen über den saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar bin Sultan erhielten. Sie sind verantwortlich für die Durchführung des tödlichen Gasangriffs", schreibt die AP-Autorin Gavlak......

[....]"Über ein Dutzend befragte Kämpfer berichteten, dass sie von der saudischen Regierung bezahlt werden", schreibt Gavlak. Sollte das zutreffen, könnte diese Aussage den Eifer dämpfen, mit dem die USA gegen Syrien vorgehen wollen, den sie damit rechtfertigen, dass die syrische Regierung "unbestreitbar" hinter dem Angriff mit Chemiewaffen stecke. Dale Gavlaks Glaubwürdigkeit ist beeindruckend. Sie war zwei Jahrzehnte Nahost-Korrespondent für AP, hat für das National Public Radio (NPR) gearbeitet sowie Berichte für die Nachrichtenabteilung der BBC geschrieben."
Mit Diktaturen wie Saudi Arabien verbündet zu sein ist Ehrensache für die westliche W(ä)rtegemeinschaft des Brutalokapitalismus. Dem sind Waffengeschäfte schon seit eh und je wichtiger als Menschenrechte gewesen. So verdoppelten allein deutsche Firmen ihre Waffenexporte an Golfstaaten. Größter Abnehmer ist Saudi-Arabien, wo heute noch geköpft und gekreuzigt wird. Ein Staat, der immer noch mit beiden Füßen fest im tiefsten Mittelalter vewurzelt ist und Russland offen mit Terroranschlägen während der Olympiade droht.

All das weiß natürlich die westliche W(ä)rtegemeinschaft, opfert aber munter Millionen Menschen auf dem Acker des Helden-Altars der Dämonkratie.