charles manson
© picture alliance/AP Images "Star" und Charles Manson posieren auf einem Foto, das im Juli 2013 im kalifornischen Staatsgefängnis in Corcoran geschossen und in einem Buch veröffentlicht wurde
Sie ist erst 25 Jahre alt, und der Serienmörder Charles Manson nennt sie "Star". Jedes Wochenende besucht sie ihn im Hochsicherheitsgefängnis. Nun kündigt sie in einem Interview an, ihn heiraten zu wollen.

Er ist einer der bekanntesten Serienkiller Amerikas: Charles Manson. Insgesamt acht Menschen soll der mittlerweile 79-Jährige auf dem Gewissen haben, darunter die Frau des Oscarpreisträgers Roman Polanski, Sharon Tate. Im Jahr 1972 wurde Manson von einem Gericht zum Tode verurteilt. Eine Strafe, die später in lebenslange Haft umgewandelt wurde.

Seitdem sitzt der Mann mit dem starren Blick, der sich auf die Stirn ein Hakenkreuz geritzt hat, in einem Hochsicherheitsgefängnis in Kalifornien und sorgt mit wirren Interviews immer wieder für Schlagzeilen. Die neueste lautet nun: Manson will angeblich heiraten. Das zumindest behauptet seine künftige Braut, eine 25 Jahre alte Frau, die sich selbst "Star" nennt.

"Die Leute denken bestimmt, ich bin verrückt", sagt die Manson-Verlobte in einem Interview mit der US-Ausgabe des Magazins Rolling Stone. "Aber sie haben ja keine Ahnung. Das ist hier genau das Richtige für mich. Dafür wurde ich geboren."


Kommentar: Verrückt ist noch harmlos ausgedrückt...


"Sie war eine Hure, sie war verrückt"

Ihren Namen will "Star" von ihrem künftigen Gatten bekommen haben. Vor vier Jahren hatte der Psychopath Manson ebenfalls gegenüber dem Rolling Stone-Magazin gesagt: "Sie ist keine Frau. Sie ist ein Stern (englisch: Star) auf der Milchstraße."

Die angebliche Braut, die sich die Haare abgeschnitten und auf die Stirn ein Kreuz geritzt hat, sieht dabei Susan Atkins, einer der Manson-Anhängerinnen, verdächtig ähnlich. Sie war 2009 im Gefängnis gestorben. "Star" bestreitet das allerdings und wird über den Vergleich sogar wütend. "Sie war eine Hure. Sie war verrückt", sagt sie.

"Sexy Sadie" wie Atkins auch genannt wurde, war eine der Treuesten in der "Manson Familie". Die sektenähnliche Gruppe hatte im Auftrag ihres Anführers bestialische Morde verübt.

Im Jahr 1969 drangen die Manson-Jünger in das Haus von Roman Polanski in Hollywood ein und massakrierten insgesamt fünf Menschen. Zu den Opfern gehörte auch die hochschwangere Frau des Regisseurs, Sharon Tate. Polanski selbst war nicht da und entging dem Gemetzel.

"Star" besucht ihn jeden Samstag und Sonntag

Vor knapp sechs Jahren will "Star" ihren künftigen Bräutigam kennengelernt haben. Damals war sie 19 Jahre alt und lebte noch bei ihren Eltern in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri.

Sie sei sehr streng und religiös erzogen worden, behauptet sie. Ihre Eltern hätten sie während ihrer High School Zeit in ihr Zimmer eingesperrt, weil sie nicht in die Kirche gehen wollte und Drogen nahm.

In dieser Zeit soll sie ein Freund auf Manson aufmerksam gemacht haben. Dessen Gedanken zur Umwelt habe sie fasziniert und sie begann, ihm Briefe ins Gefängnis zu schicken. Mit 19 habe sie dann ihre Ersparnisse von 2000 Dollar genommen und sei zu ihm nach Kalifornien gezogen.

Seitdem besucht sie Manson im Corcoran State Prison, knapp drei Autostunden nördlich von Los Angeles, jeden Samstag und Sonntag. Bis zu fünf Stunden bleibe sie dann jeden Tag bei ihm. Die beiden sind auch nicht durch eine Glasscheibe voneinander getrennt und dürfen sich sogar berühren. Ein Gefängniswärter ist allerdings stets dabei.

Manson sagt, das sei alles nur gespielt

"Charlie und ich werden heiraten. Das sage ich ihnen ganz ehrlich", behauptet "Star" im Rolling Stone. "Wann, wissen wir noch nicht. Aber Charlie ist mein Ehemann." Er habe sie beauftragt, dieses Geheimnis zu lüften. Manson selbst, der schon zweimal verheiratet war, scheint von der Idee noch nicht ganz so überzeugt zu sein. "Ach das", sagt er gegenüber dem Rolling Stone. "Da ist doch alles Müll. Das spielen wir nur für die Öffentlichkeit."

"Star", die sich auf ihrer Webseite für die Freilassung ihres künftigen Mannes einsetzt, träumt unterdessen schon von einer Zukunft mit Manson. Ihre Eltern hätten ihr angeboten, dass die beiden später einmal bei ihnen leben könnten.

"Ich will endlich mit ihm allein sein", sagt sie. "Ich will ihn nicht mehr nur im Besuchszimmer im Gefängnis treffen, wo uns andere Menschen beobachten." Dass das noch ein langer Weg sein dürfte, weiß sie auch. "Die Dinge ändern sich", hofft sie.

Manson hat bis heute ein Dutzend Gnadengesuche eingereicht. Alle wurden bisher abgelehnt. Ein Bewährungsausschuss nennt den verurteilten Serienkiller weiterhin eine "Gefahr für andere". Im Jahr 2027 darf Manson erneut einen Antrag auf vorzeitige Freilassung stellen. Dann ist er 94 Jahre alt.