Künstlerische Interpretation Planetensystem
© NASA/Tim PyleKünstlerische Interpretation eines vom Weltraumteleskop Kepler entdeckten Planetensystems.
Pasadena/ USA - Basierend auf den Beobachtungsdaten des Weltraumteleskops "Kepler" haben NASA-Wissenschaftler eine neue Schätzung zur Anzahl erdähnlicher Planeten abgegeben. Demnach beheimatet alleine unsere Galaxie, die Milchstraße, rund zwei Milliarden Erdgeschwister! Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben - auch in intelligenter Form.

Nach vier Monaten der Analyse der bisherigen Daten, gehen die Wissenschaftler derzeit davon aus, dass 1,4 bis 2,7 Prozent aller sonnenähnlichen Sterne in der Milchstraße Felsplaneten von der 0,8 bis 2.5-fachen Erdgröße besitzen, auf welchen gemäßigte Temperaturen Wasser in flüssiger Form und damit die Grundlage für erdähnliches Leben ermöglichen.

Erst im vergangenen Februar hatten Wissenschaftler die Anzahl potentiell lebensfreundlicher Planeten innerhalb der Milchstraße noch auf "lediglich" 500 Millionen geschätzt (...wir berichteten).

"Die neuen Schätzungen bedeuten, dass es da draußen eine Vielzahl von Erden gibt: Alleine zwei Milliarden nur in der Milchstraße - und es gibt noch weitere 50 Milliarden Galaxien", zitiert Space.com Jospeh Catanzarite vom "Jet Propulsion Laboratory" (JPL) der NASA, der sein Studie gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Shao im Fachmagazin Astrophysical Journal veröffentlicht hat. "Angesichts einer derart großen Anzahl besteht auch eine hohe Wahrscheinlichkeit für Leben auf diesen Planeten, möglicherweise sogar für intelligentes Leben".

Alleine aus den Beobachtungsdaten der Kepler-Mission, deren Blickfeld nur 1/400 des Himmels abdeckt, erhoffen sich die NASA-Wissenschaftler den Nachweis von 12 erdähnlichen Exowelten - vier potentielle "Kandidaten" seien bereits identifiziert, die es nun noch zu bestätigen gelte.

Die hoffnungsvolle Schätzung wird allerdings bei einem Blick in unsere direkte kosmische Nachbarschaft getrübt: Übertragen auf die 100 der Erde am nächsten gelegenen sonnenähnlichen Sterne würde dies bedeuten, dass nur zwei erdähnliche Planeten existieren. Allerdings verweist Catanzarite zugleich auf den Umstand, dass möglicherweise auch die weitaus zahlreicheren Roten Zwerge erdähnliche Planeten besitzen könnten. Dann würde sich die Anzahl erneut massiv erhöhen.