Schon Säuglinge können Grammatikregeln einer neuen Sprache identifizieren. Vier Monate alte deutsche Säuglinge seien in der Lage, Fehler in italienischen Sätzen zu erkennen, berichtet Angela Friederici vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Die Forscher spielten den Babys italienische Sätze vor. Wie Messungen mit dem Elektroenzephalografen zeigten, speicherte ihr Gehirn innerhalb einer knappen Viertelstunde Abhängigkeiten zwischen sprachlichen Elementen. Wurden ihnen dann Sätze vorgespielt, die von den erlernten Mustern abwichen, reagierte das Gehirn darauf. Die Säuglinge könnten keine inhaltlichen Fehler registrieren, sagt Friederici, aber Regelmäßigkeiten erkennen. Das Gehirn filtere die Muster und Regeln des Satzbaues und erkenne dann Abweichungen vom Erlernten.